Montag, 16. Mai 2016

Maria Marc / Mein Leben mit Franz Marc (1)

Das Herz droht mir manchmal 
zu zerspringen


Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Manche Bücher stimmen mich ein wenig schwermütig und dieses Buch zählt dazu.

Die Biografie machte mich sehr nachdenklich. Der Lesefluss wurde durch bemerkenswerte Episoden zwischen Maria und Franz Marc recht häufig unterbrochen. Ein dünnes Büchelchen, wofür ich aber trotzdem im Verhältnis viel Zeit benötigt habe.

In dem Buch habe ich jede Menge Zettelchen zwischen den Buchseiten kleben, eine so reiche Biografie, dank der Herausgeberin Brigitte Roßbeck, die das Material, Maria Marcs handschriftliche Erinnerungen, zusammengetragen und als Buch herausgebracht hat. Viele Fotos und Bleistiftzeichnungen sind den Texten zusätzlich unterlegt ... Aber das Buch hegt keinen wissenschaftlichen Anspruch, trotzdem fand ich es sehr spannend, auch wirkte es sehr authentisch auf mich und sehr menschlich dargestellt. Aber so verhielt sich das Leben der beiden Menschen Maria und Franz.

Ich beziehe mich hier hauptsächlich auf die Beziehungskonstellation, die Franz Marc mit seinen Mitmenschen und den Frauen hatte.

Franz Marc, ein so herzensguter Mensch, der von dem Ersten Weltkrieg hinweggerafft wurde, als er noch nicht mal vierzig Jahre zählte. Sein Tod hatte für mich etwas Absurdes. Mir ist Franz Marc nicht unbekannt, ich hatte schon in meiner Schulzeit mit ihm zu tun gehabt, siehe letztes Posting im Label Buchvorstellung. Trotzdem stimmt mich sein Tod aufs Neue betroffen. Nie wieder Krieg, kann ich nur sagen. Nieder mit den Waffen. Weg mit den Fabriken, die diese herstellen. Der Krieg zerstört nicht nur den Körper des Menschen, sondern auch dessen Ideale, mit denen er geistig und seelisch die Welt bereichert hat. Wie viel hätte Franz Marc noch mit seiner Kunst nicht nur als Expressionist der Welt geben können, wäre er nicht so früh gestorben? Vielleicht wäre er ohne den Krieg ein Greis geworden.

Franz Marc war es nicht nur wichtig, ein guter Künstler zu werden, nein, er war auch bestrebt, ein guter Mensch zu sein:
Dies war wohl die Aufgabe seines Lebens, die ihm das Schicksal stellte. Siedler 2016, Seite 18.

Ein Künstlerpaar waren sie, Maria und Franz, wobei sie beide noch sehr jung waren, und Maria sich noch in ihrer Ausbildung befand, als sie Franz in München kennenlernte. Sie haben sich beide recht schnell zueinander hingezogen gefühlt. Maria Franck besuchte nach der höheren Mädchenschule in Berlin eine Kunstschule ...

… Doch die Liebesheirat musste noch lange auf sich warten. Außerdem war Franz Marc noch mit anderen Frauen verbandelt. Er durchlebte eine Affäre mit der verheirateten Annette Simon, die sehr schwer erkrankte, und sie deshalb die Bindung zu Franz beendete. Äußerlich. Innerlich hatte Franz viel Zeit benötigt, von Simon loszukommen. Zu Maria fühlte er sich eher seelisch verbunden. Die Liebe zu ihr musste erst noch aufgehen und wachsen ...

Auch von Maria Franck forderte das Schicksal seinen Tribut. Erst musste sie sich geduldig zeigen, als Franz emotional nicht so leicht von Annette loskam. Doch als die Affäre dann schließlich geendet hatte, lernte er die viel ältere Malerin Marie Schnür kennen, die einen unehelichen Sohn besaß, den sie vor der Gesellschaft versteckt hielt. Franz Marc hatte Mitleid mit ihr, vielmehr mit dem kleinen Kind, und heiratete sie, damit Schnür ihren Sohn zu sich nehmen konnte. Ich versuchte mich in Maria Franck hineinzuversetzen, die entsetzlich litt, ihr aber nichts anderes übrigblieb, diesen Ehebund geduldig zu ertragen. Dies waren Szenen, die mich lange beschäftigt haben. Was war Franz Marc doch für ein Mensch? War er altruistisch eingestellt? Marie Schnür, die ein recht unausgeglichenes Innenleben führte, nahm schließlich das Kind nach der Heirat doch nicht zu sich, aus Angst, es nun öffentlich bekennen zu müssen.
Welchen Sinn hatte diese Ehe, nachdem Schnür ihr Kind weiterhin ablehnte? Diese Frage stellte sich Maria Franck.
Eine weitere Geduldsprobe, der Maria ausgeliefert war.

Es zogen viele Jahre ins Land, bis Franz Marc rechtlich gesehen von Schnür loskam, damit Maria und Franz neu heiraten konnten. Franz hielt es nicht lange mit Schnür aus und wollte sich nach einem Jahr wieder scheiden lassen. Schnür legte ihm Steine in den Weg. Franz Marc wurde des Ehebruchs bezichtigt, und musste, als er Maria heiraten wollte, vor dem Gericht immer wieder ein Dispens einfordern  ...

Doch bis zu dieser Zeit gab Franz Marc Maria immer wieder zu verstehen, dass er auch zu ihr gehören würde. Anders hätte Maria diese Treue und diese Geduld nicht aufbringen können …

In den ersten hundert Seiten beschreibt die Biografin sehr intensiv Marias Beziehung mit Franz. Auf den weiteren Seiten erfährt man recht viel über die Kunst Franz Marcs, und auch die Bekanntschaft mit anderen Künstlern, die er sich so sehr gewünscht hat. Er lebte zuvor ein sehr einsames Leben und sehnte sich nach einem Kreis Gleichgesinnter, mit denen er sich geistig und seelisch weiter entwickeln konnte. Die Brüder August und Helmuth Macke, Paul Cézanne, Paul Klee, u. a. traten schließlich in sein und Marias Leben, von deren Bekanntschaft sie sich beide sehr bereichert gefühlt haben. Mit Wassily Kadinski gründete er die Redaktionsgemeinschaft Der blaue Reiter.

Mir persönlich haben Franz Marcs Tierbilder sehr gefallen. Er konnte sich ziemlich gut in die Tiere hineinfühlen, nachdem er die Anatomie dazu ausreichend studiert und erfasst hat. Er malte alle Arten von Tieren.

Beide Menschen, Maria und Franz Marc, haben mir mit ihrer Geduld zum Leben, die Art, mit ihrem Schicksal fertigzuwerden, sehr imponiert.


Mein Fazit?

Ich habe nur wenige Zettelchen bearbeitet, um nicht zu viel zu verraten. Für mich waren die Beziehungen Franz Marcs, die er geknüpft hat, sehr interessant ...

Das Herz droht mir manchmal zu zerspringen, wie es im Untertitel heißt, konnte ich sehr gut nachvollziehen, was Maria Franck an der Seite von Franz Marc durchmachen musste, auch dann noch, als die Ehe 1911 zwischen ihnen beiden lang ersehnt endlich geschlossen werden konnte, als der Krieg ihr den Mann ein paar Jahre später wieder wegnahm, und sie ihr Dasein als Witwe fristen musste, wenn sie nicht neu heiraten wollte. Nur kurze Jahre, die sie glücklich an Franz Marcs Seite als Ehefrau verbringen konnte. Eine echte Herausforderung, diese Form von Trauer und Verlust zu überwinden … 

Das Buch erhält von mir zehn von zehn Punkten.


Weitere Informationen zu dem Buch:

Ich möchte mich recht herzlich für dieses tolle Rezensionsexemplar beim Bloggerportal-Siedler Verlag, bedanken.

Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Siedler Verlag; Auflage: 2 (18. Januar 2016)
Sprache: Deutsch, € 19,99
ISBN-10: 3827500354
ISBN-13: 978-3827500359

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Gelesene Bücher 2016: 27
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86


Freitag, 13. Mai 2016

Maria Marc / Mein Leben mit Franz Marc

Das Herz droht mir manchmal zu zerspringen

Klappentext
1905 lernte die Malerin Maria Franck den Kollegen Franz Marc kennen. Ab 1913 waren sie ein Ehepaar. Maria Marcs Aufzeichnungen rücken den Künstler Franz Marc und seine Persönlichkeit ins Rampenlicht. Sie verschweigen weder seinen Hang zur Melancholie noch seine Selbstzweifel, die ihn dazu trieben, zahlreiche seiner frühen Werke eigenhändig zu zerstören. Eindringlich, aber auch amüsant berichtet die Gefährtin von Liebes- und Heiratsdingen, von der eigenen damit verbundenen Verzweiflung, von Aufbruchstimmungen und maßgeblichen Freundschaften auf dem Weg in die Epoche des Blauen Reiters, von ihrem Leben im Krieg und von ihrer Witwenschaft.
Die Herausgeberin Brigitte Roßbeck macht die handschriftlich verfassten Erinnerungen Maria Marcs in dieser Lesefassung erstmals der Öffentlichkeit zugänglich.


Autorenporträt
Brigitte Roßbeck (Herausgeberin)
Brigitte Roßbeck, geboren 1944, ist Historikerin und freie Journalistin. Sie schreibt seit vielen Jahren Biographien, darunter "Zum Trotz glücklich. Caroline Schlegel-Schelling" (Siedler 2008) und "Marianne von Werefkin. Die Russin aus dem Kreis des Blauen Reiters" (Siedler 2010). Zuletzt erschien "Franz Marc. Die Träume und das Leben" (Siedler 2015). Die Autorin ist Mitglied des Internationalen P.E.N.-Clubs. 
Maria Marc (Autorin)
Maria Marc, geboren 1876 in Berlin, war Malerin, Bildwirkerin und Franz Marcs zweite Ehefrau. Nachdem Marc 1916 bei Verdun gefallen war, übernahm sie die Nachlassverwaltung seines Werks und startete eine zweite künstlerische Karriere als Weberin am Bauhaus in Weimar. Sie starb 1955 in Ried, Gemeinde Kochel am See.
Mit Franz Marc habe ich erstmals in meiner Schulzeit zu tun bekommen. Ich hatte das Wahlpflichtfach Bildende Kunst gewählt. Die Aufgabe war, ein Gemälde eines Künstlers zu reproduzieren und ich hatte mich für Franz Marc entschieden und mir das Tierporträt aus Der blaue Reiter ausgesucht. Ich hatte darauf 14 Punkte bekommen, die Kopíe war wirklich gelungen. Aber das Bild habe ich leider nach ein paar Jahren weggeworfen. 

Ich freue mich sehr auf diese Lektüre. Habe schon die ersten Seiten durch, und ich finde das Buch bis jetzt richtig gut. 

Mal schauen, wie sich Weiteres noch entwickeln wird. Und freue mich auf die kommenden Tage, das Buch ohne lästige Alltagsunterbrechungen auslesen zu können. 


Weitere Informationen zu dem Buch:

Ich möchte mich recht herzlich für dieses tolle Rezensionsexemplar beim Bloggerportal-Siedler Verlag, bedanken.

Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Siedler Verlag; Auflage: 2 (18. Januar 2016)
Sprache: Deutsch, € 19,99
ISBN-10: 3827500354
ISBN-13: 978-3827500359





Donnerstag, 12. Mai 2016

Ajahn Brahm / Der Elefant, der das Glück vergaß (1)

Buddhistische Geschichten, um Freude
in jedem Moment zu finden

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Das Buch habe ich sehr gerne gelesen, aber man darf nicht zu viel erwarten. Es hat kaum literarischen Anspruch, aber darum geht es dem Autor auch gar nicht. Ihm ist es wichtig, so scheint mir, gut verständliche Lebenshilfe zu geben, angelehnt an buddhistischer Weisheit. Oftmals recht humorvoll. Ein Buch, das zur Psychohygiene einlädt, muss aber nicht. Menschen, die zu faul sind, an sich zu arbeiten, können die Geschichten auch einfach nur lesen und sie auch wieder vergessen … Mir ist es nicht gelungen, sie einfach nur zu lesen. Die Geschichten haben innerlich etwas mit mir gemacht, denn ich habe recht interessante und differenzierte Erfahrungen mit dem Buch gemacht. Meine Vernunft ist sehr zensierend mit den vielen kurzen Geschichten umgegangen, was den Inhalt betraf. Meine Seele dagegen hat sich in den Geschichten gesuhlt. Ich hatte nachts wohltuende Träume. Deshalb habe ich beschlossen, mir noch weitere Bände von dem Autor anzuschaffen.

Nicht jede Geschichte fand ich gut. Einige fand ich recht unglaubwürdig und für schwere Probleme wurden, so schien mir, zu schnelle Lösungen geboten, was mich doch recht kritisch gestimmt hat.

Aber ich weiß, dass für jeden Menschentyp die richtige Geschichte in dem Buch geschrieben steht. Man muss sich nur öffnen, denn wer sich verschließt, schließt nicht nur schlechte, sondern auch gute Erlebnisse aus …

Ich habe in dem Buch sieben Geschichten gefunden, die mich angesprochen haben. Besonders die Geschichte über den Umgang mit Haustieren, die bei schwerster Krankheit im Endstadium häufig eingeschläfert werden und ich mich damit als Katzenbesitzerin sehr schwer tue. Ich liebe Tiere über alles. Ich wünsche mir, dass die Tiere einen natürlichen Tod sterben. Ich bin gegen das Einschläfern und habe in einer Geschichte dazu eine sehr hilfreiche Antwort auf meine Frage gefunden …

Eine weitere Geschichte beinhaltet das Thema Nichtstun, mit dem sich Menschen aus einer Leistungsgesellschaft recht schwertun ...

Witzige, gut umsetzbare Methoden sind allen Geschichten angeschlossen.


Mein Fazit?

Die Quintessenz des Buchs ist, nehme nichts und niemanden persönlich, der dir mit seinen miesen Launen in die Quere kommt, denn du kannst nicht wissen, was in ihm innerlich gerade vor sich geht ...

Auch wenn das Buch nur einen kleinen literarischen Anspruch hegt, ist es doch durch den Humor und der vielen Weisheit, die, als ich die Geschichten gelesen habe, mir das Gefühl gegeben haben, mit den Geschichten zu schweben. Mir kam alles so leicht vor. Deshalb ist es für mich ein sehr wertvolles Buch, weshalb es von mir zehn von zehn Punkten erhält.

Ich werde das Buch in meiner Arbeit mit psychisch kranken Menschen einbringen, und bestimmte Geschichten mit ihnen durchgehen.


Weitere Informationen zu dem Buch:

  • Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
  • Verlag: Lotos; Auflage: 11 (14. April 2015)
  • Sprache: Deutsch, 16,99 €
  • ISBN-10: 3778782517
  • ISBN-13: 978-3778782514

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Gelesene Bücher 2016: 26
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86


Montag, 9. Mai 2016

Ajahn Brahm / Der Elefant, der das Glück vergaß

Buddhistische Geschichten, um Freude
in jedem Moment zu finden

Klappentext
Niemand versteht es so gut, tiefe buddhistische Weisheit auf humorvolle und unterhaltsame Art zu präsentieren, wie Ajahn Brahm. Neun Jahre nach seinem SPIEGEL-Bestseller Die Kuh, die weinte präsentiert er neue Geschichten, die alltagspraktisches Lebenswissen bieten, ohne jemals belehrend zu wirken. Dabei schöpft der weltberühmte Mönch aus eigenen Erfahrungen, Erzählungen seiner Schüler, bekannten Anekdoten und alten Märchen, denen er eine überraschende neue Wendung verleiht. Mit großer Leichtigkeit und unnachahmlichem Charme vermittelt er zeitlos gültige Weisheit, die im Innersten berührt und einen ganz neuen Blick auf das eigene Dasein schenkt. Ein Buch, das lauthals zum Lachen bringt und auch zu Tränen rührt – für alle Menschen, die auf der Suche nach einem glücklichen Leben sind.


Autorenporträt
Ajahn Brahm, geboren 1951 in London, studierte Theoretische Physik an der Universität von Cambridge und ist seit mehr als 30 Jahren buddhistischer Mönch. Neun Jahre lang lebte, studierte und meditierte er in einem thailändischen Waldkloster unter dem Ehrwürdigen Meister Ajahn Chah. Heute ist Ajahn Brahm Abt des Bodhinyana-Klosters in Westaustralien und einer der beliebtesten und bekanntesten buddhistischen Lehrer unserer Zeit. 
Ein Buch, das hier auf meinem Blog völlig aus dem Rahmen fällt ...

Der Autor ist mir unbekannt, habe aber die ersten fünfzig Seiten schon durch und mir gefallen die vielen winzigen Geschichten mittlerweile recht gut. Ausgesucht hat das Buch eine Lesepartnerin aus meiner Dienststelle. 

Elend, jegliche Probleme menschlicher Art, werden hier relativiert. Gleich die erste Seite, im Vorwort, brachte mich das Buch schon zum Lachen. Die Frage, wie man eine Banane schält, fand ich recht ulkig. Man bekommt den Tipp, den Affen nachzumachen, die den Umgang mit den Bananen besser beherrschen würden als der Mensch. ;). 

Nun habe ich keine Banane hier, um es auszutesten, hihihi ... 

Damit möchte ich aber nicht sagen, dass das Buch lustig ist. Nein, nicht unbedingt, aber es hat eine heitere Seite, wenn wir Menschen diese banalen Alltagsproblemen, die uns häufig in eine schlechte Stimmung verfrachten, von der heiteren und leichteren Seite lernen zu betrachten. 

Weitere Informationen zu dem Buch:


  • Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
  • Verlag: Lotos; Auflage: 11 (14. April 2015)
  • Sprache: Deutsch, 16,99 €
  • ISBN-10: 3778782517
  • ISBN-13: 978-3778782514



Sonntag, 8. Mai 2016

Eve Chase / Black Rabbit Hall (1)

Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert ... 


Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Ich habe das Buch nun durch. Endlich ...

Es hat mich sehr nachdenklich gestimmt ...

... Anfangs, im Prolog, hatte ich ein wenig Probleme, reinzukommen, da mich der Inhalt des letzten Buches noch so sehr beschäftigt hatte. Als ich dann schließlich den Zugang dieser neuen Familiengeschichte finden konnte, habe ich nicht mehr aufhören können zu lesen und ärgerte mich über jede Unterbrechung, die der Alltag so mit sich brachte.

Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein:
Amber Alton weiß, dass die Stunden auf Black Rabbit Hall, dem Sommersitz ihrer Familie, anders vergehen, ihren eigenen Takt haben. Es ist ruhig und idyllisch. Bis zu einem stürmischen Abend 1968. Vereint durch eine unfassbare Tragödie, müssen sich die vier Alton-Geschwister mehr denn je aufeinander verlassen. Doch schon bald wird diese Verbundenheit auf eine harte Probe gestellt.  Jahrzehnte später fahren Lorna Smith und ihr Verlobter Jon auf der Suche nach einem Ort für ihre Hochzeitsfeier durch die wilde Landschaft Cornwalls – und stoßen auf ein altes, leicht verfallenes, aber wunderschönes Haus. Ein Haus, das Lorna nach und nach seine schönsten Geschichten und traurigsten Momente verrät ...
Und wieder musste ich jede Menge Kaugummi-Leichen entsorgen. Mich hat die ganze Story dermaßen gefesselt, dass ich schließlich tatsächlich froh war, als ich das Ende erreicht habe ... 

Eine so verzwickte Familiengeschichte, die mit so vielen kreativen Ideen  und Intelligenz ausgefüllt war, versetzte mich in ein großes Staunen.  

Die Autorin hatte so viele Fäden in der Hand, dass ich mich fragen musste, wie sie es geschafft hat, diese vielen Figuren in den unterschiedlichen Geschichten und in verschiedenen Epochen so zu koordinieren, ohne dass sie selber einen Faden verloren hat.

Dazu noch eine fantasievolle Sprache, ohne dass sie kitschig wirkte.

Der Schluss hat mir besonders gut gefallen, denn er schloss eine Lücke, die des Kontextes wegen entstand.

Ich möchte inhaltlich nicht zu viel verraten, denn ich gönne jeder Leserin und jedem Leser von der ersten bis zur letzten Seite dieselbe Spannung und dieselben Überraschungen, die ich erlebt habe. Deshalb muss man hier allein mit dem Klappentext vorliebnehmen.


Mein Fazit?

Es kommt nicht häufig vor, aber es kommt vor, dass ich mich zu einer Geschichte vollkommen bedeckt halte, und äußere mich nur über das Schreibkonzept, über den Rahmen, in dem der Roman eingebettet lag. Das Buch ist zudem noch so facettenreich, dass ich keine Figur und keine Episode aus dem Zusammenhang reißen möchte. Die Geschichte soll als Ganzes bestehen bleiben, damit jede Leserin und jeder Leser eigene Leseerlebnisse zu sammeln in der Lage ist.

Ein Buch, das man zwei Mal lesen, über das man aber nicht zu viel verraten sollte. 

Es erhält von mir zehn von zehn Punkten.


Weitere Informationen zu dem Buch

Ich möchte mich ganz besonders für dieses zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar beim Bloggerportal / blanvalet-Bücherverlag, bedanken.

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag (29. Februar 2016)
Sprache: Deutsch, 19,99 €
ISBN-10: 3764505605
ISBN-13: 978-3764505608

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Gelesene Bücher 2016: 25
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86





Donnerstag, 5. Mai 2016

Eve Chase / Black Rabbit Hall

Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert ... 


Klappentext
Amber Alton weiß, dass die Stunden auf Black Rabbit Hall, dem Sommersitz ihrer Familie, anders vergehen, ihren eigenen Takt haben. Es ist ruhig und idyllisch. Bis zu einem stürmischen Abend 1968. Vereint durch eine unfassbare Tragödie, müssen sich die vier Alton-Geschwister mehr denn je aufeinander verlassen. Doch schon bald wird diese Verbundenheit auf eine harte Probe gestellt. 
Jahrzehnte später fahren Lorna Smith und ihr Verlobter Jon auf der Suche nach einem Ort für ihre Hochzeitsfeier durch die wilde Landschaft Cornwalls – und stoßen auf ein altes, leicht verfallenes, aber wunderschönes Haus. Ein Haus, das Lorna nach und nach seine schönsten Geschichten und traurigsten Momente verrät ...


Autorenporträt
Eve Chase wollte schon immer über Familien schreiben – solche, die fast untergehen aber irgendwie doch überleben – und über große, alte Häuser, in denen Familiengeheimnisse und nicht erzählte Geschichten in den bröckelnden Steinmauern weiterleben. Black Rabbit Hall ist so eine Geschichte. 
Eve Chase ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Oxfordshire.
Die Autorin ist mir unbekannt und ich freue mich immer wieder, neue Gesichter im Autorenporträt kennenzulernen.  


Weitere Informationen zu dem Buch

Ich möchte mich recht herzlich für dieses zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar beim Bloggerportal, Blanvalet-Bücherverlag, bedanken.

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag (29. Februar 2016)
Sprache: Deutsch, 19,99 €
ISBN-10: 3764505605
ISBN-13: 978-3764505608


Mittwoch, 4. Mai 2016

Marian Izaguirre / Als die Träume noch uns gehörten (1)

Lesen mit Anne ...

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Das Buch ist dermaßen originell geschrieben, so viele clevere Ideen, mit denen die Autorin ihr Thema geschmückt hat, finde ich grandios. Man war intellektuell recht gut gefordert. Keine Zeit für Langeweile. Der Roman ist so facettenreich, dass ich beschlossen habe, die Buchbesprechung kurz zu halten. Um nicht zu viel zu verraten, denn ich gönne jeder Leserin und jedem Leser von der ersten bis zur letzten Seite dieselben Genüsse, wie wir sie, Anne und ich, auf geistiger Art erlebt haben.

Man muss intellektuell sehr flexibel sein …

Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein:

Lola und Matías leben eher schlecht als recht von dem kleinen Buchladen am Ende einer Sackgasse. Da taucht ein geheimnisvolles Buch auf, von dem keiner weiß, wo es herkommt. Matías ist fasziniert von dem Roman. Er stellt ihn, das erste Kapitel aufgeklappt, ins Schaufenster. Jeden Tag wird er eine weitere Seite umblättern. Niemand interessiert sich für das Buch, bis eine geheimnisvolle Frau vor das Fenster tritt und liest. Lola bittet die Fremde hinein. Gemeinsam tauchen sie in die seltsame Geschichte ein. Eine Geschichte, nach der beide nicht mehr dieselben sind wie vorher…

Wenn ich nun den Klappentext mit diesen Hintergründen lese, die mir zur Verfügung stehen, sehe ich die ganze Geschichte vor mir.

Was mir besonders gut gefallen hat, waren nicht nur die kreativen Ideen, sondern auch die geschichtlichen und politischen Hintergründe Spaniens, die die Autorin in ihren Stoff hat mit einfließen lassen. Vor allem die Francodiktatur fand ich recht interessant. Auch hier geize ich allerdings mit weiteren Informationen, obwohl es mir in den Fingern juckt.

Das Originellste an der Geschichte war, dass man zwei Bücher in einem Buch gelesen hat. Und am Ende haben sich die Realitäten vermischt. Rose Tomlins Buch stand auf dem Buchdeckel. Roses familiäre Herkunft ist dermaßen diffus, dass man zu glauben meint, sie sei ein Waisenkind, das nirgends seinen festen Platz in der Gesellschaft hat. Und hier fällt mir wieder der weitere Klappentext ein, der schreibt:

Wenn Kate Morton und Carlos Ruiz Zafón zusammen einen Roman geschrieben hätten, dann diesen!

Ich muss schon zugeben, auch wenn ich kein Fan dieser genannten AutorInnen bin, dass der Klappentext doch recht behalten hat. Nur dass Marian Izaguirre mir doch mehr gelegen hat. Denn sie hat aus diesem Mix einen eigenen Stil entwickelt, wobei ich nicht wissen kann, ob das nicht eher Zufall ist. Vielleicht hat Izaguirre noch nie Zafón gelesen. Und vielleicht auch nicht einmal Morton ... 

Matías und seine zweite Frau Lola bekommen Schwierigkeiten mit der Francoregierung, weil sie z. B. sich nicht an die Vorgaben von Regeln und Normen ihrer Konfession halten konnten und geraten mit der Regierung in einen tiefen Konflikt, der sie existenziell geschwächt hat. Der Autorin ist es gut gelungen, in ihrem fiktiven Roman historische Begebenheiten mit einzubauen. Starre Vorstellungen und Erwartungen von politischen und gesellschaftlichen Lebensweisen kommen hier zum Tragen. Differenz und Vielfalt waren in der Francoregierung nicht erwünscht. Der Leitgedanke war symbolisch gesehen von einer Einheitsgesellschaft geprägt, in der kulturell alle dasselbe tun  und dasselbe denken ...

Weder Kate Morton, noch Ruiz Zafón haben politische Aspekte in ihren Romanen einfließen lassen ... Zumindest nicht in den Büchern, die ich gelesen habe. 


Mein Fazit?

Da der Roman dermaßen gefüllt ist mit so vielen wichtigen Begebenheiten, Fiktion und Realität, hätte ich Lust, das Buch ein zweites Mal zu lesen. Im Austausch mit Anne konnte ich in Erfahrung bringen, dass es ihr auch so erging. Mal schauen, wann wir das zweite Lesen umsetzen werden. Auch Anne ist von dem Buch sehr angetan gewesen. Wenn unser SuB nur nicht so hoch wäre ...

Da Anne immer die Erste ist, die meine Buchbesprechung zu lesen bekommt, bevor ich sie freischalte, habe ich von ihr erfahren, dass Zafón in dem Buch Der Gefangene des Himmels auch politisch gewesen sei. Ein hartes Buch über die Francoregierung. Nun, das wäre jetzt für mich ein Grund, eine Ausnahme zu machen und so beabsichtige ich, auch dieses Buch zu lesen.

Zafón zählt zu Annes LieblingsautorInnen. Ich glaube, mich erinnern zu können, dass sie alle Bücher von ihm gelesen hat, während ich mit dem dritten Zafón-Buch stehengeblieben bin.

Das Buch erhält von mir zehn von zehn Punkten.

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Unsere Erinnerung gebe denen das Leben zurück, die es nicht mehr besäßen.
(Izaguirre zitiert Guy de Maupassant)

Gelesene Bücher 2016: 24
Gelesene Bücher 2015: 72
Gelesene Bücher 2014: 88
Gelesene Bücher 2013: 81
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86



Sonntag, 1. Mai 2016

Marian Izaguirre / Als die Träume noch uns gehörten

Lesen mit Anne ...

Und wieder ist es so weit. Anne und ich lesen zum Monatsanfang gemeinsam ein Buch. Dieses Mal war Anne mit dem Aussuchen unserer Lektüre dran. Bücher über Bücher ist ihr Lieblingsgenre.

Klappentext
Lola und Matías leben eher schlecht als recht von dem kleinen Buchladen am Ende einer Sackgasse. Da taucht ein geheimnisvolles Buch auf, von dem keiner weiß, wo es herkommt. Matías ist fasziniert von dem Roman. Er stellt ihn, das erste Kapitel aufgeklappt, ins Schaufenster. Jeden Tag wird er eine weitere Seite umblättern.Niemand interessiert sich für das Buch, bis eine geheimnisvolle Frau vor das Fenster tritt und liest. Lola bittet die Fremde hinein. Gemeinsam tauchen sie in die seltsame Geschichte ein. Eine Geschichte, nach der beide nicht mehr dieselben sind wie vorher…

Autorenporträt
Marian Izaguirre wurde in Bilbao geboren. Sie hat bereits zahlreiche Romane geschrieben, die in Spanien mit vielen Preisen ausgezeichnet wurden. Mit »Als die Träume noch uns gehörten« hatte sie ihren internationalen Durchbruch. Der Roman wurde in über zehn Sprachen übersetzt. Heute lebt die Autorin in Madrid und in Barcelona.
Ich habe die ersten einhundert Seiten schon durch und es gefällt mir recht gut. Man liest zwei Bücher gleichzeitig, denn in diesem Buch steckt noch ein anderes Buch, an dessen Geschichte man als LeserIn teilnimmt, wie man aus dem Klappentext entnehmen kann.

Ich war erst skeptisch, als Anne uns das Buch ausgesucht hat. Denn im Klappentext steht noch:
»Wenn Kate Morton und Carlos Ruiz Zafón zusammen einen Roman geschrieben hätten, dann diesen!« El País
Leider lese ich weder Bücher von Kate Morton noch Bücher von Carlos Ruiz Zafón. Wobei ich ein paar Bücher von Zafón schon gelesen habe, die mich aber nicht sonderlich begeistert haben. Gelesen habe ich von ihm:
Das Spiel des Engels
Der Schatten des Windes
Marina
Nun, das vorliegende Buch erlebe ich ganz anders. Es gefällt mir recht gut, und ich finde beide Geschichten wirklich sehr interessant. Ich lese sie mit großer Aufmerksamkeit und freue mich sehr, dass Wochenende ist, und ich viele Seiten am Stück relaxt lesen kann. 

Ich bin gespannt, was ich mir am Ende des Buches für eine Meinung noch bilden werde. 

Und hier geht es zu Annes und Miras Bücherliste 



Weitere Informationen zu dem Buch:


  • Gebundene Ausgabe: 416 Seiten, 19,99 €
  • Verlag: FISCHER Krüger; Auflage: 1 (22. Oktober 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3810526673
  • ISBN-13: 978-3810526670




Samstag, 30. April 2016

Nina Horaczek und Sebastian Wiese / Gegen Vorurteile

Wie du dich mit guten Argumenten
 gegen dumme Behauptungen wehrst 

Klappentext
Nehmen uns Ausländer die Arbeitsplätze weg? Ist die EU undemokratisch? Ist das Kopftuch ein politisches Symbol? War unter den Nazis doch nicht alles schlecht? Zu diesen Themen hat jeder eine Meinung. Zu diesen Themen haben aber auch Vorurteile Konjunktur.
Dieses Handbuch gegen Vorurteile für junge Menschen liefert objektive Fakten zu Themen wie Ausländerpolitik, Islam, EU und Nationalsozialismus. Viele praktische Beispiele, zahlreiche Statistiken und aktuelle Studien veranschaulichen die Informationen und machen sie leicht verständlich. Ein Buch für alle, die mitreden möchten!
Viele junge Menschen und Jugendliche sind oft sprachlos ob geäußerter Meinungen, haben aber objektive Daten und Fakten nicht zur Hand. Das vorliegende Handbuch soll für solche Situationen wappnen. Ob im Job, in der Schule, an der Uni, in der Familie oder im Bus: Mit guten Argumenten kann man sich und andere vor unqualifizierten Vorurteilen schützen.
Die Journalistin Nina Horaczek und der Jurist Sebastian Wiese untersuchen zahlreiche gängige Vorurteile und Geschichts- verharmlosungen auf ihren Wahrheitsgehalt. Ergebnis ihrer Recherche ist eine umfassende und vor allem objektive Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Vorurteilen, die immer wieder Überraschungen bietet.


Autorenporträt
Nina Horaczek, Politologin, Buchautorin und Politikredakteurin der Wiener Wochenzeitung "Falter". Preise u. a.: Prälat-Leopold-Ungar-Preis (2006), Publikationen u. a.: "HC Strache. Sein Aufstieg. Seine Hintermänner. Seine Feinde" (Wien 2009).
Sebastian Wiese, auf Wirtschaftsrecht spezialisierter Rechtsanwalt in Niederösterreich und promovierter Rechtsanthropologe. Rege Publikationstätigkeit in juristischen Fachmedien sowie Publikationen zu Indigenenrechten. Lehrbeauftragter an der FH St. Pölten.

Buchbesprechung

Da ich dieses Buch in meiner Politikgruppe mit Erwachsenen durchgenommen habe, finden auf dieser Seite Buchvorstellung und Buchbesprechung in einem statt. 

Dieses Buch ist einfach Klasse. Was gut für Jugendliche ist, kann Erwachsenen noch lange nicht schaden. In der Arbeit mit psychisch kranken Menschen wurden des Öfteren Fragen zum Flüchtlingsstrom und zum Fremdenhass gestellt. Entdeckt habe ich dieses Buch auf der Frankfurter Buchmesse 2015 und habe es mir schließlich gleich für meine Arbeit angeschafft. 

Das Buch ist wirklich sehr verständlich geschrieben und es geht, wie schon aus dem Klappentext hervorgeht, auf alle politischen und gesellschaftlichen Vorurteile ein, die mit Fakten und und neuesten Studien widerlegt werden. 

Wir treffen uns einmal in der Woche zu diesem Gesprächskreis, lesen ein paar Kapitel, über die im Anschluss rege diskutiert wird. 

Das Buch ist sehr gut angekommen, und ich kann es wirklich jedem empfehlen, der sich mit seinen eigenen Vorurteilen auseinandersetzen möchte. Wir alle neigen zu Vorurteilen, das ist einfach nur menschlich. Wir haben gar nicht immer die Zeit, unser Denken und unser Weltbild zu hinterfragen. Aber man sollte sich ihnen nicht ausliefern, sondern sich ihnen stellen, um an dem Abbau zu arbeiten. Dieses Buch lädt gerade dazu ein und hilft zu diesem Prozess. Es ist pädagogisch ein sehr wertvolles Buch. 

Die Zeichen auf dem Cover helfen sogar, die Vorurteile mit einem Symbol zu illustrieren. Bilder prägen sich leichter in unser Unbewusstes ein.

Es gibt nur einen Nachteil:
Das Buch ist viel zu teuer. Gerade Menschen, die nicht viel Geld haben, können sich dieses Buch überhaupt nicht leisten. Solche Bücher sind sehr wichtig, und sie sollten für jeden bezahlbar sein. Bildung muss für alle zugängig sein.


Ich habe von den TeilnehmerInnen rückgemeldet bekommen, dass es gut verständlich war und dazu noch nachdenklich gestimmt hat. 

Deshalb erhält das Buch von uns zehn von zehn Punkten.


Weitere Informationen zu dem Buch:


  • Broschiert: 192 Seiten, 17,90 €
  • Verlag: Czernin; Auflage: 1 (11. Juni 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3707604934

Weil der Weltfrieden immer bei uns selber beginnt!
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Gelesene Bücher 2016: 23
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Freitag, 29. April 2016

Maria Barbal / Wie ein Stein im Geröll


Klappentext
Conxa, ein Mädchen von dreizehn Jahren, wird von ihren Eltern, armen Bauern in einem kleinen Dorf in den katalanischen Pyrenäen, zur kinderlosen Tante in ein anderes Dorf gebracht. Dort arbeitet sie im Haushalt und auf dem Feld und lernt später Jaume kennen, den sie gegen anfängliche Widerstände heiratet. Maria Barbal führt uns mit einer schnörkellosen Sprache in die fast archaisch anmutende Welt spanischer Bergdörfer, in der das Leben von ewig gültigen Traditionen geprägt scheint. Diese Welt wird brutal von der Politik überfallen, vom Bürgerkrieg zwischen Anhängern der neuen Republik und den Anhängern Francos. Der Krieg bricht auch in den Dörfern Fronten auf, zerstört das Vertraute und damit die Selbstverständlichkeit, in den alten Bahnen weiterzuleben. Conxa, inzwischen Mutter dreier Kinder, erlebt die Verhaftung ihres Mannes, wird selbst mit anderen Frauen und Kindern interniert. Später erfährt sie, daß ihr Mann erschossen wurde – und folgt schließlich ihrem Sohn nach Barcelona, eine Stadt, so neu und so fremd wie ein anderer Planet ...


Autorenporträt
Maria Barbel, 1949 in Tremp (Pyrenäen) geboren, lebt in Barcelona und gilt als eine der wichtigsten und erfolgreichsten katalanischen Autorinnen der Gegenwart. »Wie ein Stein im Geröll«, erschienen bei : TRANSIT im Frühjahr 2007, hat inzwischen die 10. Auflage erreicht. Die katalanische Originalausgabe von »Inneres Land«, (2008) »País íntim«, liegt in der 7. Auflage vor und hat zahlreiche angesehene Literaturpreise erhalten. »Emma«, ihr auch in Spanien zuletzt erschienener Roman erschien 2009. Im Herbst 2011 wird ein weiteres Buch von ihr im Transit Buchverlag erscheinen.


Kurze Buchbesprechung

Dieses Buch habe ich mit meiner Literaturgruppe gelesen, die ich leite und moderiere, und wir haben es am letzten Mittwoch beendet und es ist insgesamt bei allen TeilnehmerInnen recht gut angekommen. Die Erzählung ist recht eindrucksvoll geschrieben, die man so schnell nicht mehr vergessen wird. Allerdings haben wir es ein wenig bedauert, dass der politische Teil so geringfügig ausgefallen ist. Gerne hätten wir noch mehr über den spanischen Diktator erfahren, der Hitler nachzueifern versuchte. Franco war bis in die 1970er Jahre an der Macht und so lange ging auch der Bürgerkrieg in Spanien. Franco hat auch jeden Menschen aus den Verkehr gezogen, der nicht in sein System gepasst hat, und so geriet Conxas Familie aus den Fugen, weil ihr Mann bei den Republikanern aktives Mitglied war. Da schon der Klappentext recht ausführlich ist, spare ich es mir, auf Details einzugehen.
 Dann waren die Zeitsprünge ein bisschen zu groß, denn kaum war ein Kind geboren, und kurze Zeit später war es schon erwachsen. Man musste im Kopf wegen der schnell wechselnden Episoden ein wenig flexibel sein.

Das Buch erhält von uns trotzdem seine zehn von zehn Punkten, weil der Schreibstil gut gewählt ist, und die Figuren recht authentisch und differenziert in ihren Charakteren erscheinen. Und auch die Themen wurden recht interessant bearbeitet. Auf so wenig Seiten eine so große Geschichte. 


Weitere Informationen zu dem Buch:


  • Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
  • Verlag: Transit; Auflage: 1., Aufl. (6. März 2007)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3887472217
  • ISBN-13: 978-3887472214

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