Donnerstag, 24. Mai 2012

Hans Fallada / Damals bei uns daheim




Verlag: Aufbau Tb 2011
Seitenzahl: 383
9,99 €
ISBN-10: 3746627893

Klappentext

Hans Fallada erzählt von seiner Kindheit und Jugend im Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts: von kindlichen Freundschaften und Nöten, von den Fahrten in die Sommerfrische und von den Zwängen des Wilhelminischen Schulsystems.
Vergnügliche und bezaubernde Geschichten, in denen der Autor Erfahrenes und Erfundenes verwebt.»Wenn ich im Kleinen sündige, so bin ich doch im Großen getreu gewesen. Wenn ich bei den Taten erfand, so habe ich doch den Geist, so gut ich es vermochte, geschildert.

Autorenportrait im Klappentext

RUDOLF DITZEN alias HANS FALLADA (1893–1947), zwischen 1915 und 1925 Rendant auf Rittergütern, Hofinspektor, Buchhalter, zwischen 1928 und 1931 Adressenschreiber, Annoncensammler, Verlagsangestellter, 1920 Roman-Debüt mit "Der junge Goedeschal“. Der vielfach übersetzte Roman "Kleiner Mann – was nun?" (1932) machte Fallada weltberühmt. Sein letztes Buch, „Jeder stirbt für sich allein“ (1947), avancierte rund sechzig Jahre nach Erscheinen zum internationalen Bestseller. Weitere Werke u. a.: »Bauern, Bonzen und Bomben« (1931), »Wer einmal aus dem Blechnapf frißt« (1934), »Wolf unter Wölfen« (1937), »Der eiserne Gustav« (1938).

Gelesen habe ich von Fallada:

1. Kleiner Mann was nun?
2. Kleiner Mann, großer Mann, alles vertauscht
3. Jeder stirbt für sich allein
4. Wer einmal aus dem Blechnapft frisst
5. Ein Mann will nach oben

Im Regal stehen noch ungelesen:

1. Wolf unter Wölfen
2. Bauern, Bonzen und Bomben
3. Der Trinker
4. Wir hatten mal ein Kind
5. Kinderbuch: Geschichten über die Murkelei

Besorgen möchte ich mir noch:

1. Sachlicher Bericht über das Glück, ein Morphinist zu sein
2. Altes Herz geht auf die Reise
3. Heute bei uns zu Haus
4. In einem fremden Land
5. Mehr als eins: Biografie
6. Die wahre Geschichte 

Was gefällt mir an Hans Fallada?
  1. Sehr gute Beobachtungsgabe
  2. Hohe Sensibilität
  3. Seine Nichtakademische Sprache
  4. Anspruchsvolle Themen
  5. Seine Menschlichkeit

__________________
"Die rechte Vernunft kommt aus dem Herzen ." (T. Fontane)

UB:
Dickens: Schwere Zeiten
Fallada: Damals bei uns daheim
Kuan: Die Langnasen
Lenz: Die Masken
Leroux: Das Phantom der Oper
Lueken: New-York
Manguel: Die Bibliothek bei Nacht
Mann. T. Erzählungen (1)
Miin: Madame Mao
Muawad: Verbrennungen
Osorio: Mein Name ist Luz
Proust: Sodom und Gomorrha
Senger: Kaiserhofstr. 12
Thackeray: Das Buch der Snobs
Zweig: Brennendes Geheimnis

Gelesene Bücher 2012: 35

Mittwoch, 23. Mai 2012

Thomas Mann / Der Tod

Eine Erzählung von Thomas Mann

Fischer TB-ISBN 978-3-596-51135-8


Thomas Mann wurde 1875 in Lübeck geboren und wohnte seit 1894 in München. 1933 verließ er Deutschland und lebte zuerst in der Schweiz am Zürichsee, dann in den Vereinigten Staaten, wo er 1938 eine Professur an der Universität in Princeton annahm. Später hatte er seinen Wohnsitz in Kalifornien, danach wieder in der Schweiz. Er starb in Zürich am 12. August 1955.
Thomas Mann zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns umfangreiches und vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Für seinen ersten großen Roman Die Buddenbrooks erhielt er 1929 den Nobelpreis für Literatur.





 Eine Novelle von elf kurzen Seiten, und trotzdem gibt es viel nachzudenken. Mir ist sie am Schluss ein wenig rätselhaft geblieben und vielleicht schaltet sich der Literaturfreund mephisto ein, ein THOMAS MANN - Kenner, und kommt mit mir ins Gespräch.

Diese Novelle habe ich gestern Abend noch gelesen und was mir bei Thomas Mann auffällt, ist, er lässt in mir immer irgendwelche Gefühle zurück, was ich bei Fontane beim Stechlin so gar nicht erlebt habe. Mich hat emotional bei dem Stechlin und in Stechlin gar nichts wirklich berührt. Als der alte Stechlin gestorben ist, hat es mich ziemlich kalt gelassen.

Damit möchte ich eigentlich sagen, dass Thomas Mann alles andere als gefühlsarm ist. Ich schätze trotzdem seine Neutralität als Autor sehr. Als Mensch fände ich es allerdings nicht passend, immer neutral sein zu müssen. Im Leben muss man oftmals auch parteiisch sein, wenn man sich für etwas einsetzen möchte.

So, nun zurück zu der Erzählung, die ich gestern Abend nachdenklich abgeschlossen hatte, da sie einen Ausgang zeigte, mit dem ich absolut nicht gerechnet habe.

Die Novelle beschreibt das Leben eines Philosophen, der recht sicher mit den letzten Monaten seines Lebens rechnet. Er weiß auch sein exaktes Todesdatum, als sei er mit dem Tod verabredet, und der Tod keinerlei Flexibilität und Erbarmen zeigt, das Datum zu verschieben.

Nun ist der Herbst da, und der Sommer wird nicht zurückkehren; niemals werde ich ihn wieder sehen …
Das Meer ist grau und still, und ein feiner, trauriger Regeln geht hernieder. Als ich das heute Morgen sah, habe ich vom Sommer Abschied genommen und den Herbst begrüßt, meinen vierzigsten Herbst, der nun wirklich unerbittlich herangezogen ist. Und unerbittlich wird er jenen Tag bringen, dessen Datum ich manchmal leise vor mich hin spreche, mit einem Gefühl von Andacht und stillem Grauen …

Der Tod ist für den zwölften Oktober angesagt, zu seinem vierzigsten Geburtstag... .

Der Protagonist ist Graf, und lebt am Meer, zuletzt befand er sich mit einem kleinen Mädchen namens Asuncion spazierend nach Kronshafen. Ein Diener lebt mit im Haus, das Mädchen ist eine Nachbarin, die dem Grafen wohlwollend zugewandt ist.

Der Graf lebt recht zurückgezogen und ihm ist nach Stille zu Mute, möchte eigentlich so wenig wie nur möglich mit Alltäglichkeiten konfrontiert werden. Er möchte seine letzten Tage sinnvoll abschließen können, als er sich von seinem Diener gestört fühlt, der zu nicht verabredeter Zeit sich im Hause des Grafens nützlich macht, als sich der Graf daraufhin bei seinem Diener beschwert:

Wie könnte er mich verstehen? Er weiß es ja nicht. Ich will nicht, dass Alltäglichkeit und Langeweile an meine letzten Tagen rühre. Ich ängstige mich davor, dass der Tod etwas Bürgerliches und Gewöhnliches an sich haben könnte. Es soll um mich her fremdartig und seltsam sein an jenem großen, ernsten, rätselhaften Tage - am zwölften Oktober …

Der Graf hatte sich schon in jungen Jahren viel über den Tod Gedanken gemacht, denn im Alter von neunzehn Jahren überkam ihn eine Ahnung, als müsse er zu seinem vierzigsten Geburtstag sterben. Aber weshalb der vierzigste Geburtstag?

Ich wusste mit neunzehn (...), dass ich mit vierzig sterben müsste, und irgend eines Tages, als ich mich eindringlich fragte, an welchen Tages geschehen werde, da wusste ich auch den Tag! (...) Tage, an denen ich zurückdenken kann und in Erinnerungen mich verlieren, sind selten. Wie viele Jahre sind es, dass ich nur vorwärts zu denken vermag, nur zu warten auf diesen großen und schauerlichen Tag, auf den zwölften Oktober meines vierzigsten Lebensjahres!

Wie kann ein Mensch leben, ständig den Tod vor Augen zu haben? Selbst, wenn man dieses Thema philosophisch betrachtet.

Die Novelle scheint auch etwas Magisches zu haben, dass der Mensch durch seinen eigenen Einfluss den Todestag hervorzurufen in der Lage sei:

Oh, es ist eine stete Verbindung zwischen dem Menschen und dem Tode! Du kannst mit deinem Willen und deiner Überzeugung an seiner Schwere saugen, du kannst ihn herbeiziehen, dass er zu dir tritt, zu der Stunde, an die du glaubst …

Mit diesem Zitat lässt es mich vermuten, dass der Graf nicht älter als vierzig Jahre werden wollte. Man kann die Gründe erahnen, weshalb er die Grenze nicht auf fünfzig und höher  angesetzt hat, aber man weiß es nicht wirklich. Vielleicht fühlt er sich mit vierzig Jahren alt genug um zu sterben, wobei ich mich frage, ob er überhaupt gelebt hat? In der letzten Novelle wurde ja auch noch einmal deutlich, dass nicht die Anzahl der Jahre bedeutend sind, um sterben zu können. Es geht ein wenig um ars moriendi, die Kunst zu sterben.

Die kleine Asuncion befindet sich wieder bei dem Grafen auf Besuch und er stellt dem Kind eine recht persönliche Frage zu seinem möglichen Ableben:

Meine kleine Asuncion! Wenn du wüsstest, dass ich dich werden verlassen müssen. weinst du, weil ich > krank< sei? Ach, was hat das damit zu tun! Was hat das mit dem zwölften Oktober zu tun!…

Weshalb ist es dem Grafen so wichtig zu wissen, ob das Kind nach seinem Tod um ihn trauern wird?

Auch Gedanken um den Suizid beschäftigen den Grafen, ob der Mensch das Recht hat, freiwillig aus dem Leben zu scheiden? Irgendwie weiß ich nicht so recht, zu welcher Meinung ich mich entschließen soll? Denn mal spricht er davon, dass er als Jugendlicher seinen Todestag heraus bekommen konnte, in Form einer nach festgelegten schicksalshaften Fügung, und ein andermal spricht er davon, dass er seinen Tod selbst bestimmen könnte... .

Was ist Selbstmord? Der freiwillige Tod? Aber niemand stirbt unfreiwillig. Das Aufgeben des Lebens und die Hingabe an den Tod geschieht ohne Unterschied aus Schwäche, und diese Schwäche ist stets die Folge einer Krankheit des Körpers oder der Seele, oder beider. Man stirbt nicht, bevor man einverstanden damit ist …
Bin ich einverstanden? Ich muss es wohl sein, denn ich glaube, dass ich wahnsinnig werden könnte, wenn ich am zwölften Oktober nicht stürbe …

Am zehnten Oktober schien wohl der Tod, als sei er personifiziert, in der Nacht bei dem Grafen gewesen. Obwohl der Graf den Tod nicht gehört und auch nicht gesehen hat, habe er mit ihm gesprochen:

Es ist lächerlich, aber er benahm sich wie ein Zahnarzt!  - "Es ist am besten, wenn wir es gleich abmachen", sagte er. Aber ich wollte nicht und wehrte mich. Mit kurzen Worten habe ich ihn fortgeschickt.
"Es ist am besten, wenn wir es gleich abmachen!" Wie das klang! Es ging mir durch Mark und Bein. So nüchtern, so langweilig, so bürgerlich! Nie habe ich eine Kälte und hohnvolleres Gefühl von Enttäuschung gekannt.

Auch diese Textstelle fand ich ein wenig absurd. Das Bedürfnis zu haben, ohne Langweile sterben zu  müssen, den Tod als etwas Interessantes, Spektakuläres zu erleben, empfand ich wie ein Zwang. Sicher kann das Sterben interessant sein, aber ich glaube nicht daran, dass der Tod metaphysisch beeinflussbar ist.

Es kommt zu einer Wende, es ist der elfte Oktober, dreiundzwanzig Uhr, eine Stunde vor dem zwölften Oktober. Was passiert da? Das möchte ich nicht verraten. Lest einfach selbst.




Ich mache nun eine kleine Thomas Mann Pause und nehme mir nächste Woche die Erzählung vor: Der kleine Herr Friedman

Es ist eine sehr schöne Erzählung, die auch etwas länger als nur zehn Seiten ist und deshalb möchte ich mir gerne Zeit dafür nehmen. Außerdem benötige ich nun auch etwas Abstand.
__________________
"Die rechte Vernunft kommt aus dem Herzen ." (T. Fontane)

UB:

Dickens: Schwere Zeiten
Fallada: Damals bei uns daheim
Kuan: Die Langnasen
Lenz: Die Masken
Leroux: Das Phantom der Oper
Lueken: New-York
Manguel: Die Bibliothek bei Nacht
Mann. T. Erzählungen (1)
Miin: Madame Mao
Muawad: Verbrennungen
Osorio: Mein Name ist Luz
Proust: Sodom und Gomorrha
Senger: Kaiserhofstr. 12
Thackeray: Das Buch der Snobs
Zweig: Brennendes Geheimnis

Gelesene Bücher 2012: 35

Dienstag, 22. Mai 2012

Thomas Mann / Der Wille zum Glück

Fischer TB- SBN-978-3-

Eine Erzählung von Thomas Mann

Die Novelle ist recht kurz, hat knapp fünfundzwanzig Seiten aber sie hat mich .
trotzdem wieder zum Nachdenken angeregt.

Der Protagonist der Erzählung ist Paolo Hofmann. Sein Vater betrieb in Südamerika eine Plantage und lernte eine Eingeborene kennen, die er zur Frau nahm. Ganz schön mutig für die damalige Zeit kann ich nur sagen. Gemeinsam mit seiner Braut kehrte er wieder nach Norddeutschland zurück und dort bekamen sie ihr einziges Kind namens Paolo.

Paolo schwächelte, kränkelte von Kindesbeinen an und konnte sich nicht wirklich davon erholen. Einige Male musste er aus der Schule genommen werden, um gesundheitlich wieder stabilisiert zu werden.

Freundschaftlich schloss Paolo sich mit dem Erzähler zusammen, die beide gemeinsam eingeschult wurden und bis ins erwachsene Alter in Kontakt blieben.

Ein kleines Zitat aus deren Schulzeit möchte ich gerne einfügen:

Unsere Kameradschaft dauerte während all der Schuljahre ungefähr aus demselben Grunde fort, aus welchem sie entstanden. Es war der >Pathos der Distanz< im größten Teile unserer Mitschüler gegenüber, das jeder kennt, der mit fünfzehn Jahren heimlich Heine liest und in Tertia das Urteil über Welt und Menschen entschlossen fällt.

Das fand ich ganz spannend, mit welchen ernsten literarischen Gedanken sich diese Jugendlichen damals befasst haben, kaum vorstellbar auf die heutige Zeit bezogen. Und ich bin sicher, dass Paolo auch davon geprägt wurde.

Nach der Schulzeit schlägt Paolo künstlerische Wege ein, die eines Malers... Er verliebt sich in die Baronesse Ada von Stein. Die Eltern des Mädchens halten große Stücke auf Paolo, doch als er um Adas Hand anhielt, verweigerten die Eltern die Zustimmung. Paolo sei sehr krank und sie könnten sich keine glückliche Zukunft für die Tochter vorstellen mit diesen erschwerten Umständen.

Paolo ergreift die Flucht, indem er eine Weltreise unternimmt, aber ohne sich von seiner Liebsten verabschiedet zu haben. Ada wendet sich vertrauensvoll an Paolos Freund. Sie lernte den Freund durch Paolo kennen und ihm teilt sie mit, dass sie nur Paolo lieben werde und keinen anderen... .

Paolo trifft fünf Jahre später seinen Freund durch Zufall wieder in Rom. Er sah noch kränker aus als vor fünf Jahren, und Paolo es selbst als ein Wunder betrachtet, dass er überhaupt noch lebe. Die Ärzte verordneten ihm die die Heimreise und strengste Bettruhe. Eigentlich war das so gemeint, er solle zum Sterben nach Hause fahren und sich ins Bett legen. Paolo hält sich nicht an die Verordnung, und trotzdem lebt er noch... .

Ich lebe doch noch immer. Ich bin beinahe täglich am Ende. Ich liege abends im Dunkeln,-auf der rechten Seite, wohl gemerkt! Das Herz klopfte bis in den Hals, es schwindelt mir, dass mit der Angstschweiß ausbricht, und dann plötzlich ist es, als ob der Tod mich anrührte. Es ist wie ein Augenblick, als stehe alles still in mir, der Herzschlag setzt aus, die Atmung versagt. Ich fahre auf, ich mache Licht, ich atme tief auf, Blicke um mich, verschlinge die Gegenstände mit meinen Blicken. Dann trink ich einen Schluck Wasser und lege mich wieder zurück; immer auf die rechte Seite! Allmählich schlafe ich ein.

Eine bestimmte Krankheit geht aus dem Text nicht hervor, aber ich vermute mal, dass Paolo eine sehr zartbesaitete Person ist, die für das Leben nicht stark genug ist.

Mit seinem Freund geht er an den Römerbrunnen, Fontana Trevi und trinken aus der Quelle. denn wer aus dieser Quelle trinken würde, der konnte sicher sein, dass dieser Mensch Rom wieder sehen würde. Als Paolo sein Glas Wasser an den Mund setzt, zerspringt das Glas und bricht in Scherben. Spätestens hier an dieser Stelle, ahnte ich, dass Paolo wohl nie wieder nach Rom zurückkehren würde.... .

Paolo erfährt durch seinen Freund die Liebestreue Adas. Als er Adas Worte über seinen Freund vernahm, so erwiderte er:

Ich - halte diese Worte.

Das hat mir auch recht gut gefallen. Worte festhalten... und niemals mehr verlieren... . Sie nicht fallen lassen... . Vorsichtig damit umgehen... , sind dazu meine Assoziationen.

Der Freund ist skeptisch, da mittlerweile so viel Zeit vergangen ist und sich beide verändert haben könnten, war er nicht sicher, ob die Zuneigung noch die selbe geblieben ist wie vor fünf Jahren. Schleißlich packt Paolo daraufhin einen Brief heraus, der von Adas Vater geschrieben war mit der Bitte, wieder nach Norddeutschland zurückzukommen und Ada zur Frau zu nehmen. Die Adresse bekamen die Eltern wiederum über Paolos Eltern. Ada lehnte neue Bewerber ab, und der Vater wurde einsichtig, und wusste nun endlich, dass Ada ohne Paolo unglücklich bleiben würde. Also willigte er jetzt der Vermählung ein.

Das junge Paar heiratete schließlich und am Morgen der Hochzeitsnacht ist Paolo gestorben. Ich bekomme als Leserin den Eindruck, als konnte er nicht früher sterben, als habe er alle seine Kraft aufgespart für diesen einzigen besonderen Tag.

Er ist tot; gestorben am Morgen nach der Hochzeitsnacht, - beinahe in der Hochzeitsnacht. Es musste so sein. War es nicht der Wille, der Wille zum Glück allein, mit dem er so lange den Tod bezwungen hatte? Er musste sterben, ohne Kampf und Widerstand sterben, als seinem willen zum Glück Genüge geschehen war; er hatte keinen Vorwand mehr zu leben.

Keine Vorwand mehr zu leben zu haben, das finde ich auch einen interessanten Gedanken, den ich jetzt nicht weiter ausführen möchte, ich ihn aber im Stillen in mir weitertragen möchte.

Ada war auch wie befreit durch die Hochzeit mit Paolo, als der Erzähler uns noch an dem Begräbnis teilhaben lässt:

Ich habe mich gefragt, ob er schlecht gehandelt, bewusst schlecht an der, welcher es sich verband. Aber ich habe sie gesehen bei seinem Begräbnis, als sie zu Häupten seines Sarges stand; und ich habe auch in ihrem Antlitz den Ausdruck erkannt, den ich auf seinem gefunden: den feierlichen und starken Ernst des Triumphes.

Als Leserin bekomme ich den Eindruck, dass alles gut ist so wie es ist, ohne zu hadern.

********************

Mir hat diese Erzählung auch wieder sehr gut gefallen, und ich glaube, dass mir Thomas Manns Schreibstil sehr liegen wird. ich suche die Novellen nicht irgendwie nach Gusto aus, sondern nach der Reihenfolge aus dem Inhaltsverzeichnis. Die nächsten Novellen sind alle noch viel kürzer, so dass ich am überlegen bin, ob ich nicht eine Thomas Mann Werktag- Lese-Woche einlegen soll. Dadurch, dass ich das Gelesene schriftlich festhalte, muss ich gar nicht die Befürchtung haben, dass mir der Inhalt der jeweiligen Novellen aus meinem Gedächtnis wieder verloren geht.

Die nächste Novelle wird sein: Der Tod
__________________

"Die rechte Vernunft kommt aus dem Herzen ." (T. Fontane)

UB:
Dickens: Schwere Zeiten
Fallada: Damals bei uns daheim
Kuan: Die Langnasen
Lenz: Die Masken
Leroux: Das Phantom der Oper
Lueken: New-York
Manguel: Die Bibliothek bei Nacht
Mann. T. Erzählungen (1)
Miin: Madame Mao
Muawad: Verbrennungen
Osorio: Mein Name ist Luz
Proust: Sodom und Gomorrha
Senger: Kaiserhofstr. 12
Thackeray: Das Buch der Snobs
Zweig: Brennendes Geheimnis

Gelesene Bücher 2012: 35

Montag, 21. Mai 2012

Thomas Mann / Der kleine Herr Friedmann und andere Erzählungen BD 1

Fischer TB-ISBN 978-3-596-51135-8

Klappentext

Der kleine Herr Friedemann und andere ErzählungenIm Werk Thomas Manns stehen die Erzählungen gleichberechtigt neben den großen Romanen. Ihre formale Klarheit und sprachliche Präzision zeichnen sie ebenso aus wie ihr Humor und ihr psychologischer Scharfblick.Bereits der junge Thomas Mann hat die kurze Prosa als seine Form entdeckt und früh zur Meisterschaft entwickelt. Über Jahrzehnte hinweg hat der Autor immer wieder Erzählungen geschrieben, die zu den bedeutendsten nicht nur des 20. Jahrhunderts gehören.Noch vor Buddenbrooks waren einige berühmte Novellen erschienen und wurden 1898 bei S. Fischer unter dem Titel Der kleine Herr Friedemann gesammelt. Diese Zusammenstellung wird hier um einige in Zeitschriften erschienene Texte ergänzt, darunter die musikalische Episode 'Tristan' (1903).

  Autorenportrait im Klappentext

Thomas Mann wurde 1875 in Lübeck geboren und wohnte seit 1894 in München. 1933 verließ er Deutschland und lebte zuerst in der Schweiz am Zürichsee, dann in den Vereinigten Staaten, wo er 1938 eine Professur an der Universität in Princeton annahm. Später hatte er seinen Wohnsitz in Kalifornien, danach wieder in der Schweiz. Er starb in Zürich am 12. August 1955.
Thomas Mann zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns umfangreiches und vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Für seinen ersten großen Roman Die Buddenbrooks erhielt er 1929 den Nobelpreis für Literatur.

Parallel zu meinen Hauptlektüren möchte ich mich mit den Erzählungen von Thomas Mann befassen. Ich besitze alle vier Bände, so dass auch für mich Passendes zu finden ist. "Der kleine Herr Friedmann" z.B. finde ich eine so wunderare Erzählung, die ich aus der Hörbuchfassung kenne.

______________________________

"Die rechte Vernunft kommt aus dem Herzen ." (T. Fontane)

UB:

Dickens: Schwere Zeiten
Fallada: Damals bei uns daheim
Kuan: Die Langnasen
Lenz: Die Masken
Leroux: Das Phantom der Oper
Lueken: New-York
Manguel: Die Bibliothek bei Nacht
Mann. T. Erzählungen (1)
Miin: Madame Mao
Muawad: Verbrennungen
Osorio: Mein Name ist Luz
Proust: Sodom und Gomorrha
Senger: Kaiserhofstr. 12
Thackeray: Das Buch der Snobs
Zweig: Brennendes Geheimnis

 

Gelesene Bücher 2012: 35


Theodor Fontane / Der Stechlin 7


Fischer TB - ISBN-10: 359690115
Ich habe das Buch nun durch, und ein bisschen hat sich ja doch noch getan.

Baron Dubslav ist verstorben; ja ich weiß, dass das traurig ist, auch wenn ich dabei wenig fühle; so befinden sich Sohn und Schwiegertochter zu dieser Zeit auf der Hochzeitsreise in Italien, von Rom bis runter nach Capri. Tante Adelheid zeigte sich ein wenig verärgert, dass die beiden nicht ihre Flitterwochen haben unterbrechen können, um an der Trauerfeier teilzunehmen, doch die Todesnachricht erhielten sie erst, als Dubslav schon unter der Erde lag.

Eine Wohnung für das jung vermählte Paar wurde in Berlin bezogen, doch es zieht beide wieder ins Herrenhaus nach Stechlin zurück, dies wiederum von Museline, die Schwester der Vermählten, für sie bezugsfertig machte. Sie schreibt an den Pastor Lorenzen:

Und nun, lieber Pastor, noch einmal das eine. Morgen früh zieht das junge Paar in das alte Herrenhaus ein, meine Schwester und mein Schwager. Erinnern Sie sich doch bei Gelegenheit unseres in den Weihnachtstagen geschlossenen Paktes: Es ist nicht nötig, dass die Stechline weiterleben, aber es lebe der Stechlin.

Und so endet der Roman und ich habe so ein wenig die Befürchtung, dass sich alles weiter so fortsetzt wie es war. Und so leben auch die Stechline weiter.

In dem Buch gibt es noch einige andere Besonderheiten, ich aber darauf hinweisen muss, dass es unmöglich ist, auf alle Punkte einzugehen und deshalb schlage ich vor, das Buch doch selbst zu lesen.
__________________
"Die rechte Vernunft kommt aus dem Herzen." (T. Fontane)

SuB:
Dickens: Schwere Zeiten
Fallada: Damals bei uns daheim
Kuan: Die Langnasen
Lenz: Die Masken
Leroux: Das Phantom der Oper
Lueken: New-York
Manguel: Die Bibliothek bei Nacht
Mann. T. Erzählungen (1)
Miin: Madame Mao
Muawad: Verbrennungen
Osorio: Mein Name ist Luz
Proust: Sodom und Gomorrha
Senger: Kaiserhofstr. 12
Thackeray: Das Buch der Snobs
Zweig: Brennendes Geheimnis

Gelesene Bücher 2012: 35

Theodor Fontane / Der Stechlin 6



Fischer TB / ISBN-10: 3596901154
Selbst die Sprache darf sich in Stechlin nicht verändern. Ein kleiner Gedankenaustausch über Bücher zwischen dem Baron Dubslav und seinem Diener Engelke, da Dubslav, der gerade die Zeitung liest, sich nicht befriedigt sieht und verlangt nach Literatur:

"Ach, Engelke, die Zeitung ist soweit ganz gut; nur so für den ganzen Tag ist sie doch zu wenig. Du könntest mir lieber ein Buch bringen."
"Was für eines?"
" Ist egal."
" Da liegt es noch, das kleine gelbe Buch >Keine Lupine mehr!<"
" Nein, nein; nicht so was. Lupine, davon habe ich schon so viele gelesen; das wechselt in einem fort, und eins ist so dumm wie das andere. (…) Bringe mir lieber einen Roman; früher in meiner Jugend sagte man Schmöker. Ja, damals waren alle Wörter viel besser als jetzt. " weißt du noch, wie ich mir in dem Jahre, wo ich Zivil wurde, den ersten Schniepel machen ließ? Schniepel is auch so´n Wort und doch wahrhaftig besser als Frack. Schmiepel hat so was Fideles: Einsegnung, Hochzeit, Kindtaufe."
"Gott, gnädiger Herr, immer ist es doch auch nicht so. Die meisten Schniepel sind doch, wenn einer begraben wird."
"Richtig, Engelke,. Wenn einer begraben wird. Das is´n guter Einfall von dir. Früher würd ich gesagt haben > zeitgemäß< ; jetzt sagt man > opportun< . Hast du schon mal davon gehört?"

Wenn man bedenkt, dass Diener Enelke noch nie eine Schule besucht hat, wirken seine Gedanken und Ideen weitaus differenzierter.

In dem Buch passiert eigentlich recht wenig und das ist es gerade, was mich ein arg ermüden lässt. Ja, mittlerweile ist Woldemar mit der Komtesse zwar verheiratet, hat doch nicht die Gräfin genommen wie ich vermutet hatte. Aber ansonsten ist das Buch geprägt von vielen, vielen Gesprächen über Politik und Gesellschaft, doch auch diese Gespräche sind nicht immer gehaltvoll, meist besteht der Inhalt aus Tratsch und Klatsch, hauptsächlich auch unter Männern, die ihren Art anders ausschmücken als es vielfach Frauen tun. Die männlichen Diskutanten besetzen ihren Tratsch mit politischen und gesellschaftlichen Themen. Kulturen aus anderen Ländern, sowie auch aus anderen Bundesländern innerhalb von Deutschland, werden miteinander verglichen und bewertet was gut und schlecht ist. Recht gut schneidet Süddeutschland ab, wenn auch in einem abwertenden Unterton:

"Eine nette, reizende Dame, die aus Bayern kommt, glaubt eigentlich gar nichts und generiert sich dabei streng katholisch. Das klingt widersinnig und ist doch richtig und reizend zugleich. All die Süddeutschen sind überhaupt viel netter als wir, und die nette, weil die natürlichsten, sind die Bayern."

Wenn ein Chinese zum Christen wird, so ist das ganz normal, aber nicht umgedreht, dass ein Christ Chinese wird. Die Engländer haben auch schlecht abgeschnitten, da es dort gefährlich lebt, ähnlich wie in Italien, in dem man schnell einen Messerstichweg hat. Sie sprechen natürlich auch von Sehenswürdigkeiten, machen aber nichts Besonderes daraus, denn Kunst und Meisterwerke gäbe es überall, sowie auch Kirchen und dergleichen. Demnach sind die Diskutanten mehr auf das Sensationelle fokussiert, wie zum Beispiel die Messerstiche.

Ein kurzer Ausschnitt aus dem Gespräch zwischen zwei weiteren Diskutanten, Rex und Czako soll hier noch festgehalten werden, speziell was das Tratschen betrifft:

Czako:" Ja, Rex, das sagen Sie so spöttisch und überheblich, weil Sie glauben, Klatschen sei was Inferiores und für mich gerade gut genug. Aber da machen Sie meiner Meinung nach einem doppelten Fehler. Denn erstlich ist Klatschen überhaupt nicht inferior, und zweitens klatschen sie gerade so gern wie ich und vielleicht noch ein bisschen lieber. Sie bleiben so immer etwas steifer dabei, lehnen meine Frivolität und zunächst ab, warten aber eigentlich darauf."

Zwischendrin wird auch über die große Langeweile geklagt, und es mich auch nicht verwundert, wenn Menschen nach solch einer Art zu Leben gedenken, in der Veränderungen nicht erwünscht sind. Und ich denke, das ist auch der Grund, weshalb auch viel geklatscht wird. Es ist die pure Langeweile:

Im übrigen, wie es damit auch sei, mein Sinn ist nun mal auf das Sensationelle gerichtet. Unser Leben verläuft, offen gestanden, etwas durchschnittsmäßig, also langweilig, und weil dem so ist, setzt ich getrost hinzu: > Gott sei Dank, dass es Skandale gibt.

Heute Abend schreibe ich meine Abschlussgedanken, da ich heute das Buch heute noch beenden werde.

______________________ 

"Die rechte Vernunft kommt aus dem Herzen." (T. Fontane)

UB:

Dickens: Schwere Zeiten
Fallada: Damals bei uns daheim
Fontane: Der Stechling
Kuan: Die Langnasen
Lenz: Die Masken
Leroux: Das Phantom der Oper
Lueken: New-York
Manguel: Die Bibliothek bei Nacht
Mann. T. Erzählungen (1)
Miin: Madame Mao
Muawad: Verbrennungen
Proust: Sodom und Gomorrha
Senger: Kaiserhofstr. 12
Thackeray: Das Buch der Snobs
Zweig: Brennendes Geheimnis

 

Gelesene Bücher 2012: 34


 




Sonntag, 20. Mai 2012

Theodor Fontane / Der Stechlin 5

Fischer TB / ISBN-10: 359690115

Also, meine Lieblingslektüre ist Der Stechlin absolut nicht. Das Buch ist recht gefühlsarm geschrieben, zu kopflastig würde ich mal sagen. Ich finde zu keiner Figur einen wirklichen Bezug, dennoch schätze ich Fontane sehr. Seine Gedankenwelt ist so reich und er war seiner Zeit um einiges voraus. Deshalb bewundere ich ihn auch gleichzeitig. In meinen Augen war Fontane ein Weltmensch, während andere seiner Zeit an ihren Dörfern, Städten kleben blieben... .

Es zeigt mir doch auch, wie viel ein Mensch zwischenmenschlich, sozial und gesellschaftlich auch lernen muss, und wir so vielen Lernprozessen ausgesetzt sind. Was jeder einzelne nicht mehr schafft, wird an die nächste Generation herangetragen. 

Haben viele Menschen heute eine Abneigung gegen AusländerInnen, und diese mit Stereotypen und Vorurteilen besetzt werden, ähnlich denen wie Fontane sie in seinem Buch verlauten lässt, so galten zu Fontanes Zeit schon die nächste Stadt als fremd, und ein anderes Bundesland als exotisch, wie z.B. Bayern, das als Ausland zählte. Das gibt doch Hoffnung, dass wir eines Tages doch mit allen Menschen der Erde verbunden sein werden, wenn die Grenzen immer weiter aufgelöst werden. Auch wenn dies noch ein langer Weg und noch kaum vorstellbar zu sein scheint. 

Im Buch kleben wieder jede Menge Zettelchen, ich mir aber jetzt vorgenommen habe, nur die letzten zu bearbeiten, denn sonst gäbe es ein zweites Buch.

Dafür liefere ich jetzt ein paar Zitate zu obigen Gedanken. Woldemar ist noch immer Junggeselle und Tante Adelheid macht sich darüber Gedanken und beratschlagt ihren Neffen: 
"Das Junggesellenleben, Woldemar, taugt nichts. Dein Vater war auch schon zu alt, als er sich verheiratete. Ich will nicht in deine Geheimnisse eindringen, aber ich möchte doch fragen dürfen: Wie stehst du dazu?"" Nun, ein Anfang ist gemacht. Aber doch erst oben hin."" Berlinerin?"" Ja und Nein. Die junge Dame lebt seit einer Reihe von Jahren in Berlin und liebt unsre Stadt über Erwarten. Insoweit ist die Berlinerin. Aber eigentlich ist sie doch keine; sie wurde drüben in London geboren, und ihre Mutter war eine Schweizerin."" um Gottes willen!"" Ich glaube, liebe Tante, du machst die falsche Vorstellungen von einer Schweizerin. Du denkst sie dir auf einer Alm und mit einem Milchkübel."" Ich denke sie mir gar nicht, Woldemar. Ich weiß nur, dass es ein wildes Land ist."
Diese falschen Vorstellungen über Herkunft kenne ich selbst aus eigener Erfahrung, da ich auch bikulturell und bilingual groß geworden bin, ich aber eine deutsche Identität entwickelt habe, so werde ich trotzdem oft als Stellvertreterin auf die Herkunftskultur meiner Eltern reduziert. 

Tante Adelheid schickt Woldemar noch einen Brief, aus dem folgender Wortlaut zu entnehmen ist: 

Ich nehme an, mein lieber Woldemar, dass du meine letzten Worte noch in Erinnerung hast. Sie liefen auf den Rat und die Bitte hin aus: gib auch in dieser Frage die Heimat nicht auf, halte dich, wenn es sein kann, an das nächste. Schon unsere Provinzen sind so sehr verschieden. Ich sehe dich über solche Worte lächeln, aber ich bleibe doch dabei. (…) Das sind zum Beispiel die rheinischen jungen Damen, also die von Köln und Aachen; nun ja, die mögen ganz gut sein, aber sie sind katholisch, und wenn sie nicht katholisch sind, dann sind sie was anderes, wo der Vater erst geadelt wurde. Neben den rheinischen haben wir dann die westfälischen. Über diese ließe sich reden. Aber Schlesien. Die schlesischen Herrschaften, die sich mitunter auch Magnaten nennen, sind alles so gut wie polnisch  und leben von Jeu und haben die hübschesten Erzieherinnen; immer ganz jung, da machte sich am leichtesten und dann sind da noch weiterhin die preußischen, d.h. die ostpreußischen, wo schon alles aufhört. Nun, die kenne ich, die sind ganz wie ihre Litauer Füllen und schlagen aus und beknabbern alles. Und die reicher sie sind, desto schlimmer. (…) Heiratete heimisch und heiraten lutherisch. Und nicht nach Geld (Geld erniedrigt) und halte dich dabei versichert der Liebe deiner dich herzlich liebenden Tante und Patin Adelheid von St.  

Dass Geld erniedrigt, das finde ich ein sehr schöner Gedanke, wo sich doch die Reichen eher erhöht fühlen. Aber wahrscheinlich vertritt Adelheid das aus dem religiösen Standpunkt heraus. 

_______________________ 

"Die rechte Vernunft kommt aus dem Herzen." (T. Fontane)

UB: 
Dickens: Schwere Zeiten
Fallada: Damals bei uns daheim
Fontane: Der Stechling
Kuan: Die Langnasen
Lenz: Die Masken
Leroux: Das Phantom der Oper
Lueken: New-York
Manguel: Die Bibliothek bei Nacht
Mann. T. Erzählungen (1)
Miin: Madame Mao
Muawad: Verbrennungen
Proust: Sodom und Gomorrha
Senger: Kaiserhofstr. 12
Thackeray: Das Buch der Snobs
Zweig: Brennendes Geheimnis 
Gelesene Bücher 2012: 34

Theodor Fontane / Der Stechlin 4

Fischer TB - ISBN-10: 359
                      
"Der Stechlin", das muss ich noch erwähnen, damit ist nicht der Baron gemeint, sondern der See.

Mir stellt sich die Coverfrage: Wer ist die Frau darauf?

Wieso wurde der Stechlin nicht abgebildet? Fände ich passender. Hach, jetzt hätte ich doch gerade Lust, einen See dazu zu malen.

Evtl. ist der Baron Stechlin gar nicht mal der Protagonist dieses Romans, wie sich erst später herausstellte. Ich befinde mich erst auf Seite 250 und denke, dass es noch Wandlungen geben wird. Ich werde heute Abend mehr berichten, wobei jetzt der Woldemar Stechlin in dem Vordergrund steht zusammen mit den beiden Schwestern des Grafen Barbys; die Gräfin Melusine, die bereits von einem Italiener geschieden ist und die Komtesse Armgard. Ich gehe mal davon aus, dass auf dem Cover eines der beiden Frauen abgebildet ist. Vom Alter nach müsste es sogar eher die Komtesse sein.

Richtige interessante Persönlichkeiten finde ich jetzt keine in dem Buch, und irgendwie sind mir die Gestalten seelisch meilenweit von mir entfernt. Ich kann mich ihnen nicht wirklich nähern.

 "Die rechte Vernunft kommt aus dem Herzen." (T. Fontane)

UB:
Dickens: Schwere Zeiten
Fallada: Damals bei uns daheim
Fontane: Der Stechling
Kuan: Die Langnasen
Lenz: Die Masken
Leroux: Das Phantom der Oper
Lueken: New-York
Manguel: Die Bibliothek bei Nacht
Mann. T. Erzählungen (1)
Miin: Madame Mao
Muawad: Verbrennungen
Proust: Sodom und Gomorrha
Senger: Kaiserhofstr. 12
Thackeray: Das Buch der Snobs
Zweig: Brennendes Geheimnis

Gelesene Bücher 2012: 34

Theodor Fontane / Der Stechlin 3

                                                                  
Am nächsten Morgen, nach der gesellschaftlichen Veranstaltung, erkundigt sich Dubslav bei seinem Sohn Woldemar, ob seine Freunde schon auf seien.

Fischer TB / ISBN-10: 3596901154
"Ah, Woldemar, das ist recht, dass du schon da bist. Nur nicht zu lange im Bett. Die meisten Langschläfer haben einen Knacks. Es können aber sonst ganz gute Leute sein. Ich wette, dein Freund Rex schläft bis neun."

Diese Textstelle hat mich auch ein wenig amüsiert.

An einer anderen Textstelle geht Dubslavs recht einseitige Denk- und Lebensweise hervor, der alles verabscheut, was ihm fremd ist, und zeigt auch den Menschen gegenüber, aus meiner Sicht, deutlich rassistische Züge:

Ich bin gegen Religion und Landpartie. Ich bin überhaupt gegen alle falschen Mischungen. Auch bei den Menschen. Die reine Rasse, das ist das eigentlich Legitime. Das andere, was sie noch nebenher Legitimität nennen, das ist schon alles mehr künstlich.

Menschen dürfen sich nicht vermischen, Ideen dürfen sich nicht vermischen, Lebensweisen dürfen sich nicht vermischen, so kann man sich sehr gut vorstellen, dass nicht nur Dubslavs Schloss wie eine Ruine ist, sondern auch sein Denken und seine Lebensweise nehme ich als solche wahr. Recht wacklig, brüchig und arg verstaubt... .

Szenenwechsel:

Soeben habe ich die Textstelle zu der (Kloster)Schwester Adelheid gefundenen, die sich ablehnend dem Katholizismus gegenüber verhält:

Es gibt viele Wohnungen in meines Vaters Hause. Das aber muss ich aussprechen, der Unglaube wächst, und das Katholische wächst auch. Und das Katholische, das ist das Schlimmere. Götzendienst ist schlimmer als Unglauben. (…) Der Unglauben, der ein Nichts ist, kann den lieben Gott nicht beleidigen; aber Götzendienst beleidigt ihn. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Da steht es. Und nun gar der Papst in Rom, der ein Obergott sein will und unfehlbar."

Ein Mensch mit solch einer Einstellung, da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass jemand wie Dubslav Probleme hat, mit jemand wie dieser zu verkehren. Ich kann nachvollziehen, weshalb ihm seine Schwester zuwider ist, wobei es im Buch noch nicht deutlich hervorgeht, welcher Religion Dubslav selbst angehört. Aber es lässt sich vermuten.

So, es wird nun Zeit, im Buch weiter zu lesen und hoffe, dass ich morgen neun Stoff habe, ihn hier zu bearbeiten.
__________________
"Die rechte Vernunft kommt aus dem Herzen" (T. Fontane)

UB:
Dickens: Schwere Zeiten
Fallada: Damals bei uns daheim
Fontane: Der Stechling
Kuan: Die Langnasen
Lenz: Die Masken
Leroux: Das Phantom der Oper
Lueken: New-York
Manguel: Die Bibliothek bei Nacht
Mann. T. Erzählungen (1)
Miin: Madame Mao
Muawad: Verbrennungen
Proust: Sodom und Gomorrha
Senger: Kaiserhofstr. 12
Thackeray: Das Buch der Snobs
Zweig: Brennendes Geheimnis

Gelesene Bücher 2012: 34

Theodor Fontane / Der Stechlin 2

Fischer TB / ISBN-10: 3596901154


So, möchte mal versuchen, ein paar Gedanken zu dem Buch festzuhalten.

Zu Beginn des Romans fällt auf, dass es alles um Stechlin geht. Das Dorf nennt sich Stechlin, der See heißt Stechlin, das Herrenhaus nennt sich Schloss Stechlin ... , so dass es einen regelrecht zum Gähnen bringen kann vor lauter Stechlins, dies aber nicht bedeutungslos ist und an einigen Textstellen lässt sich´s ahnen, dass es sich um ein recht konservatives und eingefahrenes Dorf handelt, indem sich wenig Neues tut und kaum Veränderungen sich abzeichnen, und alles nach alter Gewohnheit lebt.

Der Protagonist des Romans ist auch ein Stechlin, Dubslav von Stechlin, ein Baron, der sein Schloss nicht als Schloss betrachtet wie es die anderen Bewohner des Dorfes tun, sondern er bezeichnet sein Schloss nur als "Haus Stechlin" und wegen des Alters bezeichnet er das Schloss sogar als alter Kasten.

Ja, auf seinen See war Dubslav stolz, aber desto weniger stolz war er auf sein Schloss, weshalb es ihn auch verdross, wenn es überhaupt so genannt wurde. Von den armen Leuten ließ er sich´s gefallen: " Für die ist es ein >Schloss<, aber sonst ist es ein alter >Kasten< und weiter nichts" und so sprach er denn lieber von seinem >Haus<, und wenn er einen Brief schrieb, so stand darüber >Haus Stechlin<. Er war sich auch bewusst, dass es kein Schlossleben war, das er führte.

Dubslav ist Mitte sechzig, hat eine zehn Jahre ältere Schwester Adelheid, die im Kloster Wutz, die Herrin, bzw. die Klosteraufseherin dort ist. Es scheint aber kein katholisches Kloster zu sein, sondern eher ein protestantisches, da sie dem Katholizismus gegenüber eher feindselig eingestellt ist. Den Beichtstuhl z.B. bezeichnet sie als Satanstuhl.

Dubslav schätzt den Umgang mit seiner Schwester nicht allzu sehr.

Dubslav hat noch einen jungen Sohn im erwachsenen Alter namens Woldemar, der sich mit einem Telegramm bei ihm Vater ankündigt. Wie Dubslav über Telegramme denkt, fand ich recht lustig, wenn die Gedanken auch recht ernst sind. Sie haben beides; sie sind für mich ernst und lustig zugleich und man erfährt, als sein Diener Engelke auf ihn zugeht, als ihn Dubslav sowieso schon erwartet hatte:

"Das ist recht, Engelke, dass du kommst… aber du hast ja was wie´n Telegramm in der Hand. Ich kann Telegramme nicht leiden. Immer ist einer dod, oder es kommt wer, der besser zu Hause geblieben wäre." 

Woldemar kündigt nicht nur seinen Besuch, sondern auch der zwei seiner Freunde Czako und Rex, beide Regimentskameraden, was den Vater in Aufregung versetzt, der es gewohnt ist, alleine zu leben mit wenig Gesellschaft. Um sich von dem Besuch zu zerstreuen, plant er weitere Gäste aus dem Dorf einzuladen:

Aber wen laden wir ein? So bloß ich, das geht nicht. Ich mag mich keinem Menschen mehr vorsetzen. Czako, das ginge vielleicht noch. Aber Rex, wenn ich ihn auch nicht kenne, zu so was Feinem wie Rex pass ich nicht mehr; ich bin zu altmodisch geworden."

An dieser der Textstelle wird auch deutlich, wie festgefahren und wie sehr Dubslav nach alten Gewohnheiten lebt. Nun sollen andere Gäste seinen Auftritt erleichtern. da das Dorf aber auch wie eingeschlafen ist, weiß Dubslav auf Anhieb nicht, welche Gäste er einladen soll... .

Nun gut, alles wird zu Dubslavs Gunsten arrangiert. Im Hause verbreitet sich eine kleine, noble Gesellschaft, in der politische und gesellschaftliche Gespräche geführt werden. Anwesend ist auch der Dorfpfarrer Lorenzen, sowie das Ehepaar Gundermann, die die Hauptdarsteller waren und quasi die Unterhaltungen anstimmten und sich rege daran beteiligten. Sie brachten sozusagen Stimmung in die Gesellschaft ein.

Herr Gundermann interessiert sich für Politik und ist recht zurückhaltend bei der Kandidatur bei Wahlen. Folgender Dialog fand ich auch recht spannend und weist nochmals darauf hin, nach welchen festgefahrenen Mustern das Dorf lebt und wenig Neues zulässt und selbst die Zugezogene keine Möglichkeit bekommen, sich in dem Dorf einzubringen, und sich zu entfalten. Gundermann äußert große lobende Worte über den politisch aktiven Kortschädel. Woldemar, der diese Worte relativiert, erwidert:

"Ich glaube, wir haben viele von ähnlicher Gesinnung. Und sehe nicht ein, warum nicht ein Mann wie Sie …"
"Geht nicht."
"Warum nicht?"
"Weil Ihr Herr Papa kandidieren will. Und da muss ich zurückstehen. Ich bin hier ein Neuling. Und die Stechlins waren hier schon…"
"Nun gut, ich will dieses Letztere gelten lassen, und nur was das Kandidieren meines Vaters angeht - ich denke mir, es ist noch nicht so weit, vieles kann noch dazwischen kommen, und jedenfalls wird er schwanken. (...)

Anders dagegen Frau Gundermann:

Die Gundermann war glücklich über das Tête-à-tête, denn sie hatte wegen ihres jüngsten Sohnes allerhand Fragen auf dem Herzen oder bildete sich wenigstens ein, sie zu haben. Denn eigentlich hatte sie für gar nichts Interesse, sie musste bloß, richtige Berlinerin, die sie war, reden können.

Sie ist doch wie geschaffen für das Dorf Stechlin .
__________________
"Die rechte Vernunft kommt aus dem Herzen" (T. Fontane)

UB:
Dickens: Schwere Zeiten
Fallada: Damals bei uns daheim
Fontane: Der Stechling
Kuan: Die Langnasen
Lenz: Die Masken
Leroux: Das Phantom der Oper
Lueken: New-York
Manguel: Die Bibliothek bei Nacht
Mann. T. Erzählungen (1)
Miin: Madame Mao
Muawad: Verbrennungen
Proust: Sodom und Gomorrha
Senger: Kaiserhofstr. 12
Thackeray: Das Buch der Snobs
Zweig: Brennendes Geheimnis

Gelesene Bücher 2012: 34

Theodor Fontane / Der Stechlin

                   

 

                                                                      Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt
                                                                      2008, 8,50 €
                                                                      Seitenzahl: 432
                                                                      ISBN-10: 3596901154

Klappentext

»Alles still hier«. Harmlos scheint das kleine Dorf, wo alles Stechlin heißt, See, Dorf, Wald und Herrenhaus samt Adelsfamilie. Aber wenn irgendwo in der Welt etwas passiert, reagiert der abgeschiedene See auf unerklärliche Weise mit einer Wasserfontäne. Und die Bewohner, konservativ bis auf die Knochen, können nicht verhindern, dass die sich ändernde Welt auch zu ihnen vordringt



Autorenportrait im Klappentext

Theodor Fontane (1819-98) ist der bedeutendste Erzähler des literarischen Realismus. Der gelernte Apotheker machte mit 30 Jahren das Schreiben zum Beruf, zunächst als Journalist und Theaterkritiker. Erst spät begann er erfolgreich Romane und Erzählungen zu schreiben. Seine Romane und Novellen, die vielfach verfilmt wurden, zählen zu den meistgelesenen Klassikern des 19. Jahrhunderts.


Gelesen habe ich von Fontane:


1. Effi Briest

2. Irrungen Wirrungen
3. Frau Jenny Treibel

__________________
"Die rechte Vernunft kommt aus dem Herzen" (T. Fontane)

UB:
Dickens: Schwere Zeiten
Fallada: Damals bei uns daheim
Fontane: Der Stechling
Kuan: Die Langnasen
Lenz: Die Masken
Leroux: Das Phantom der Oper
Lueken: New-York
Manguel: Die Bibliothek bei Nacht
Mann. T. Erzählungen (1)
Miin: Madame Mao
Muawad: Verbrennungen
Proust: Sodom und Gomorrha
Senger: Kaiserhofstr. 12
Thackeray: Das Buch der Snobs
Zweig: Brennendes Geheimnis

Gelesene Bücher 2012: 34

Einleitung zu meinen Buchbesprechungen


 


Die Geburten


Ich liebe Bücher, wie ich mein Leben liebe … 

Ich gehöre zu den LeserInnen, die sich der literarischen Welt des Schöpfers so weit anzupassen wissen, als wäre sie echt, und diese betritt wie ein neugeborenes Kind, und alles, sowohl das Gute als auch das Böse, als gegeben hinnimmt. Ich gehe mit meinen Gedanken in das Buch hinein und nehme von innen heraus an dem Geschehen teil ... Was ich aber gar nicht mag, das sind Klischees und Stereotypen. Ich schätze besonders AutorInnen, die mit einer differenzierten Beobachtungsgabe gesegnet sind. In dieser Hinsicht bin ich eine kritische Leserin.

Ich lese aber nicht mit einem messerscharfen Schwert, wie das viele LiteraturwissenschaftlerInnen tun, und ich seziere auch diese Welt nicht, als läge eine riesige Leiche vor mir. Das ist auch nicht meine Aufgabe. Das überlasse ich den Experten, die dafür bezahlt werden ...

Wenn ich mich für ein Buch nach dem Probelesen entschieden habe, dann gehe ich ganz in die neuen Geschehnisse ein. Es ist wie eine neue Geburt und zum Schluss erlebe ich es wie ein Hinauswachsen mit vielen neuen, unterschiedlichen Erfahrungen, indem ich mir diese erst fremde Welt vertraut gemacht habe. Demgegenüber habe ich schon recht viele geistige Geburten durchlebt und eine Vielfalt an geistigen Erlebnissen …  


Oftmals, wenn ich mich zu einem Buch nicht entschließen kann, eines von so vielen noch ungelesenen Büchern, so schließe ich meine Augen, sehe die vielen Bücher vor mir und erlebe es wie ein Kopfsprung in der Vielfalt der Bücherwelten. 

Und nun habe ich gestern ein Hemingway-Zitat gefunden, das wunderbar zu meiner Leseform passt, die manche LiteraturwissenschaftlerInnen als naiv bezeichnen, und das ich hier noch einfügen möchte:
Alle guten Bücher haben eines gemeinsam: Sie sind wahrheitsgetreuer, als wenn es wirklich passiert wäre, und nachdem man eines gelesen hat, hat man das Gefühl, dass das alles passiert ist, und dann besitzt man es für alle Zeit: das Glück und das Unglück, das Gute und das Böse, die Ekstase und den Kummer, das Essen, den Wein, die Betten, die Menschen und das Wetter. (E. Hemingway, aus Papa Hemingway - Hotchner)
Ich schreibe über die gelesenen Bücher in Form von Tagebuchfragmenten, damit ich die Szenen festhalten kann, die für mich bedeutend sind. 

Ein wenig Objektivität ist aber auch mir wichtig. Ich achte auf den Tiefgang der Handlungen und Gedanken, auf Humor und auf Charaktere, wie schon gesagt, die differenziert beschrieben werden. Wenn mindestens diese drei Kriterien in einem Buch vorhanden sind, dann ist es, unabhängig davon, ob mir das Buch gefällt oder nicht gefällt, ein gut geschriebenes Buch. 

Ich stelle erst das Buch vor in Form von Cover, Klappentext und Autorenporträt (Buchvorstellung). Die Buchbesprechung findet im darauffolgenden Posting statt. 

Meine Buchbesprechungen fallen nicht kurz aus, da ich Zitate liebe, die ich mit in meine Texte einbauen werde.  

Ich bin zu meiner Freude schon von mehreren AutorInnen angeschrieben worden, auch von einem Südamerikaner, die sich mit mir via E-Mail über meine Buchbesprechungen zu ihren geschriebenen Büchern ausgetauscht haben. War bisher immer eine interessante und bereichernde Erfahrung. Ohne meinen Blog im Internet hätte ich niemals deren Bekanntschaft gemacht.

Herkunftsländer

Ich gebe die Länder an, aus denen die AutorInnen kommen, aber auch die Länder, die in den Büchern hauptsächlich eine Rolle spielen. Es ist nicht immer eine Landsmännin, die darin erwähnt ist. Und sollten AutorInnen Eltern haben, die beide aus unterschiedlichen Ländern kommen, so gebe ich auch diese an.

Also nicht wundern. 


Mit meinen Buchbesprechungen und den vielen Zitaten habe ich immer das Gefühl, ich lese der Welt aus den Büchern vor. 


                                                                                Darmstadt,  09.05.2016

Es gibt eine kleine Änderung. Da es bei mir zwölf von zwölf Punkten auf ein Buch geben kann, habe ich mich gefragt, wie diese zwölf Punkte aufgeteilt werden könnten, und habe mir folgende Aufteilung überlegt:

2 Punkte: Sprachlicher Ausdruck (Anspruchsvoll, keine saloppe Schreibweise)
2 Punkte: Differenzierte Charaktere
2 Punkte: Authentizität der Geschichte
2 Punkte: Fantasievoll, ohne dass es kitschig oder zu sentimental wirkt
2 Punkte: Frei von Stereotypen, Vorurteilen, Klischees und Rassismus
2 Punkte: Cover und Buchtitel passen zum Inhalt
__________________
Insgesamt zwölf Punkte


Viel Spaß beim Stöbern. 

Mirella Pagnozzi