Donnerstag, 24. September 2015

Maarten `t Hart / Die Sonnenuhr (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Dieser Krimi, der alles andere als blutrünstig ist, hat mir recht gut gefallen. Ich wusste gar nicht, dass Maarten ´t Hart Krimis schreibt. Es hat mich nun neugierig gestimmt, welches Genre er in seinen anderen Bänden behandelt.

Da dies ein Krimi ist, darf man keine Zeile zu viel erzählen, weshalb ich mich hier recht kurz halten werde.
Interessant fand ich die Persönlichkeit der Protagonistin namens Leonie Kuyper, die, als ihre beste Freundin Roos stirbt, in deren Identität schlüpft. Leonie bezeichnet es selbst als das große Verlangen, in Roos´ Haut zu kriechen.

In die andere Haut zu kriechen fand ich bildlich gesehen total schön ausgedrückt.

 Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein:
Leonie Kuyper führt ein bescheidenes Leben als Übersetzerin – bis ihre beste Freundin Roos, die Laborantin mit den knallroten, superlangen Fingernägeln, an einem Sonnenstich stirbt. Roos hat sie zur Alleinerbin bestimmt, allerdings unter einer Bedingung: dass sie für die drei geliebten Katzen sorgt und in ihr Apartment zieht! Als Leonie sich auf diesen Deal einlässt, entdeckt sie nach und nach verwirrende Geheimnisse im Leben ihrer Freundin. Maarten ’t Hart, der große Erzähler und Meister witziger Dialoge, hat einen komischen und höchst spannenden Roman geschrieben. 
Roos war eine recht exzentrische Natur, die ziemlich lange und farbige Fingernägel trug, und später erwiesen sich diese für mich als Leserin als ihre potentielle Waffen. Roos spürte, dass sie nicht mehr lange leben würde und rechnete mit einem Feind, der sie zu töten beabsichtigt. Roos lebt trotz ihrer Attraktivität partnerlos. Sie besitzt drei Katzen, die sie im schlimmsten Fall versorgt wissen möchte. Roos trifft, wie schon aus dem Klappentext zu entnehmen ist, alle notwendigen Vorkehrungen.

Ihr Umfeld fand ihre Fingernägel so ziemlich ordinär. Aber diese Form von Fingernägeln galten so für mich als das Markenzeichen Roos´ schlechthin. Immer wieder wird Roos mit der Frage konfrontiert:
>>Warum denn nur diese Nägel?<<
>>Weil ich es schön finde.<<
>>Schön? Ist es nicht einen kleinen Tick ordinär?<< (…)
>>Was ordinär oder vulgär ist, musst du nicht meiden, auch das hat einen Platz im Leben.<< 
In dem Stück lassen sich noch mehr Weisheiten finden, wie z. B. was man unter Glück verstehen kann. Aus Leonies und Roos´Sicht:
Wo Gunst ungleich verteilt ist, scheint Missgunst unabwendbar. Jemand wie ich ist nicht für das Glück geboren. Warum, weiß ich nicht. Früher habe ich mehr darunter gelitten als heute. Alles Glück verkehrt sich so schnell in Kummer. Fehlt dir Glück, dann ersparst du dir Leid. Bei Gewinn droht Verlust. Gewinnst du nicht, kannst du nichts verlieren. 
Alles andere lest selbst.

Mein Fazit     
                               
Dieses Buch ist eher nicht für KrimileserInnen geeignet, die sehr viel Spannung und Action gewohnt sind.

Das Buch erhält von mir zehn von zehn Punkten …
  
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Auch nach der schwärzesten Nacht geht immer wieder die Sonne auf.
(Agatha Christie)

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