Montag, 29. September 2014

Isabel Allende / Inés meines Herzens (1)

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Mir hat das Buch überhaupt nicht gefallen. Das zweite Allende Buch, das mich wenig inspiriert hat. Ich habe mich von Seite zu Seite durchgequält und dies bis zum bitteren Ende. Nichtsdestotrotz hat sich das Durchhalten gelohnt, denn nun ist mir bewusst, wie die Spanier nach Südamerika kamen, um bestimmte Länder wie z B. Chile im Goldfieber zu erobern. Sie kamen mit dem Schiff angereist und machten sich dran, den Kontinent auszuplündern, bis sie schließlich in Chile ihre zweite Heimat fanden. Die Spanier gründeten auch die Hauptstadt Santiago ... Sie machten die Indios zu ihren Sklaven, zu ihren Untertanen, was sich allerdings gerächt hat ... Viel Gewalt von Beginn an bis zum Ende, Gewalt auf die makaberste Art und Weise mit den verschiedensten mittelalterlichen Methoden ... So was muss ich nicht haben. Man hätte die Gewaltverbrechen ein wenig abkürzen können. Die zweite Form von Gewalt ist der Kannibalismus. Da ich beim Lesen so stringent durchgehalten habe, werde ich nicht das Bedürfnis haben, mich lange mit der Buchbesprechung aufzuhalten.

Zur Erinnerung gebe ich erneut den Klappentext rein:
Als junge Frau verlässt Inés Suárez im 16. Jahrhundert ihr Heimatland Spanien, um auf dem wilden südamerikanischen Kontinent nach ihrem verschollenen Ehemann zu suchen. Ihn wird sie nicht mehr lebend finden, dafür aber ihre große Liebe: den Feldherrn Pedro de Valdivia, mit dem sie sich gegen alle Widerstände an die Eroberung Chiles macht. 
Wenn man den Klappentext so liest, dann glaubt man, dass das Buch eine reine Liebesgeschichte ist. Das ist es aber nicht. Nicht nur. Inés ist eine recht fortschrittliche Frau, die es wagt, sich mit den Männern dem südamerikanischen Kontinent anzunähern. Sie zeigt auch Kampfgeist ...

Wenn da nicht die Indios wären, die ihr Land heftigst zu verteidigen versuchen. Der Krieg zwischen den Indios und den Spaniern bewegt sich in die Jahrzehnte.

Das Gute ist, die Spanier wurden am Ende von den Indios besiegt. Inés erkennt den Schaden, den sie und ihre Landsleute den heimsichen Menschen gegenüber begangen haben. Ein Schaden, der nicht wieder gut zu machen ist. Die Arroganz, die die Spanier zudem noch mitbrachten, ist, die Einheimischen als unzivilisiert und rückständig abzutun. Dabei sind sie es, die Indios, die in Freiheit leben und nicht abhängig sind von materiellen Gütern. Ein junger Indio, Lautaro, der sich für mehrere Jahre geschickt in die Lebensweisen der Spanier einzuschmuggeln wusste und dort für eine Weile lebte, um heimlich deren Kampfarten kennenzulernen und fand heraus, wie er die Spanier kriegerisch ausspielen konnte.
Als Lautaro wieder zurückehrt zu seinem Volk, beginnt der Krieg von neuem. Lautaro rächte sich an den Soldaten, speziell auch den Hauptverantwortlichen namens Valdivia:
Schließlich, als der Morgen des dritten Tages graute und Lautaro sah, dass Valdivia starb, goss er ihm geschmolzenes Gold in den Mund, damit der genug bekäme von diesem Metall, das er so mochte und das über die Geschundenen in den Minen so viel Leid brachte. (389)
Dass Gold nicht das Wichtigste auf Erden ist, das machte dieser junge Indio und sein Volk den Spaniern deutlich.

Inés erkennt das Verbrechen, das an den Naturmenschen begangen wurde:
Wie in einem Albtraum, aus dem es kein Erwachen gibt, zogen grauenhafte Bilder vor meinen Augen vorbei. Ich sah die Körbe voller abgetrennter Hände und Nasen hier in meinem Haus, durch meinen Hof schleppten sich Indios in Ketten, andere starben, auf Pfähle gespießt; es roch nach versengtem Menschenfleisch, und abends trug der Wind das Knallen von Peitschen zu mir. Unermessliches Leid hat diese Eroberung gekostet … (390).
An dieser Stelle mache ich nun Schluss. Da mich diese Epoche, Anfang des 16. Jahrhunderts, sowieso nicht sonderlich interessiert, denn man spürt noch die Nachwehen des Mittelalters, war es vorauszusehen, dass mich das Buch nicht packen wird. Die Themen sind immer dieselben. Auch diese potentielle Gewaltakten waren mir zu übertrieben …

Das Buch erhält von mir fünf von zehn Punkten.

Mein Fazit:
Das Buch würde ich kein zweites Mal lesen.
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Man kann in den Dreck fallen, aber man muss nicht darin liegenbleiben.
(Hans Fallada)

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