Sonntag, 20. Oktober 2013

Janice Kulyk Keefer / Die Grüne Bibliothek

Eine Buchbesprechung zur o. g. Lektüre

Mir hat das Buch gar nicht gefallen. Auch war mir die Protagonistin Eva unsympathisch. Die Chemie zwischen uns beiden hat so gar nicht gestimmt, und deshalb werde ich mich nicht großartig mit dem Buch aufhalten. Auch Alex, ihre Jugendliebe aus der Ukraine, der hat mir nicht gefallen, war mir auch unsympathisch, *grins*.

Diese Lektüre hat mir meine Buchfreundin Anne aus meinem großen SuB zum Lesen ausgesucht und wahrscheinlich hatte sie die selbe Erwartung, die ich auch hatte. Durch den Buchtitel erwartet man viele Gespräche über Bücher. Aber nein, die Erwartungen blieben unerfüllt. Bücher werden hier kaum erwähnt, außer, dass sie in einem Buch, Titel und Autor blieben aber offen, eine wichtige Fotografie legte. Deshalb fand ich den Titel auch nicht wirklich passend. Nun muss ich auch Anne enttäuschen, wenn sie das hier liest.

Am Anfang des Buches erfährt man ein wenig, dass Eva sich aus der Grünen Bibliothek ein Buch ausgeliehen hat, das ihr so gut gefallen hat, dass sie es behält, es nicht wieder zurückgibt, und zahlt gerne den Wiedererstattungspreis. Auch hier erfährt man nichts über den Inhalt, nichts über den Autor und auch nichts über den Titel jener Lektüre. Dann hört man wieder nichts über Bücher. Erst auf eines der letzten Seite erfährt man ein wenig über die Grüne Bibliothek:
Eva hält sich, so gut sie kann, an der Vorstellung fest, dass sie hier ist, hält sich fest an den Armen der Räume in der Grünen Bibliothek. Der einzige verbliebene Ort auf der Welt, das Herz jedes Gedichts, jeder Zeichnung oder Geschichte überlebt. Ein Ort, an dem man auch dann noch gehen kann, wenn man vom Dach eines brennenden Hauses gestoßen wird, in das Netz seines Todes. Die Grüne Bibliothek, die Grüne Bibliothek sagt sie immer und immer wieder vor sich hin. Und plötzlich, weil der Wind sich gedreht hat oder der Mann vor ihr seine Stellung so verändert hat, dass das Licht anders über ihre fest geschlossenen Lieder fällt, weiß sie, schon bevor er spricht, wer gekommen ist, sie zu holen. (371)
Also Gespräche über Bücher darf man sich hier nicht vorstellen, weil die nicht stattfinden. Was will die Autorin den LeserInnen mit dem Titel sagen? Wenn man den Kontext des Romans berücksichtigt, kann der Titel für mich nur bedeuten, dass Bücher Menschen überleben, vor allem verglichen mit den Menschen, die durch Kriege und Flucht etc. verschwunden sind. Die Grüne Bibliothek als ein wichtiger Zufluchtsort.

Das Buch spielt sich zwischen Kanada und der Ukraine ab, abwechselnd erzählt zwischen den Zeitepochen 1933 und 1993.

Zur Erinnerung hier noch einmal der Klappentext, damit ich mich nicht wiederhole:
Das Leben der jungen Sozialarbeiterin Eva aus Toronto gerät aus den Fugen, als sie auf einen weißen Fleck in ihrer Biographie aufmerksam wird. Ihre Vermutungen führen sie nach Kiew, wo sie in den Strudel der Vergangenheit gerät. Die Reise zu den Ursprüngen ihrer Familie und deren tragischem Schicksal wird schließlich eine Reise zum eigenen Ich.
Ihre ganzen Recherchen zu Familie und zu ihrem Jugendfreund Alex fand ich nicht wirklich aufregend. Hat mich zumindest nicht wirklich vom Hocker gerissen.

Habe ich nun meine Zeit mit dem Buch vertan? Das nicht unbedingt, denn es hat mir auch gezeigt, wie die Länder Ukraine und Kanada mit Flüchtlingen / Immigranten umgegangen sind.
Das waren nun meine Aufzeichnungen... .
________________
Keine Geschichte erzählt die ganze Wahrheit, und keine Geschichte besteht nur aus Lügen
(J. K. Keefer)

Gelesene Bücher 2013: 65
Gelesene Bücher 2012: 94
Gelesene Bücher 2011: 86



Keine Kommentare: