Sonntag, 14. Oktober 2012

Mein Besuch auf der Frankfurter Buchmesse Oktober 2012


Ich habe es tatsächlich geschafft, heute, nach ca. zehn Jahren, mich mal wieder auf der Buchmesse blicken zu lassen. Ich habe gelernt, dort schon strukturiert zu erscheinen, sozusagen mit einem Plan in der Tasche, um die verschiedenen Foren und Säle abzuklappern. Ich habe trotzdem nicht mal die Hälfte bewältigen können... . Ich tröste mich damit, dass die Buchmesse jedes Jahr neu auftreten wird.

Um diesen Andrang ein wenig vorzubeugen, wollte ich schon recht früh aus dem Haus, was mir nicht gelungen ist, da ich verschlafen hatte. Hatte gestern Abend schon auch eine wichtige Veranstaltung besucht, an der viele Leute anwesend waren.

Schon auf dem Bahnsteig in Darmstadt kamen mir ein paar skurrile Gestalten entgegen. Konnte noch nicht ahnen, dass diese Gestalten etwas mit der Buchmesse zu tun hatten.

Viele junge Leute waren kostümiert, als befänden wir uns in der Fastnachtszeit, doch spätestens in der Buchmesse wurde mit klar, dass diese Gestalten nichts anderes als bunt gemixte Literaturfiguren darstellen sollten. Manche Figuren waren gut gelungen, doch viele eher nicht. Lila, blaue, grüne Haare, die Körper waren in Kostümen gesteckt. Eher hippiemäßig aus einer Zeit, wo es den Hippie noch gar nicht gab. Die Kostüme passten ins 17. Jahrhundert. Einige haben mir total gut gefallen. Als ich meine Kamera auspackte, musste ich traurigerweise feststellen, dass sie just beim Fotografieren der einen Figur, die mich so faszinierte, den Geist aufgegeben hat. Bin sehr traurig darüber, bin nun gezwungen, diese schöne Figur in Worten zu kleiden..

Die Figur hatte etwas Surreales. Sie war kopflos, männlich und trug einen schwarzen Anzug mit weißer Krawatte. Sie war trotzdem selbstsicher unterwegs und trug einen schwarzen offengespannten Regenschirm. Eigentlich erinnert sie mich weniger an literarische Figuren, stattdessen jedoch an Gemälde aus dem Dadaismus.

Eine andere Figur konnte ich noch knipsen, etwas verschwommen zwar, aber immerhin. Diese hatte mir auch recht gut gefallen und könnte in die Zeit Jane Austen Romanen passen, vor allem in Stolz und Vorurteil.







Und im Folgenden eine weitere Figur:






Tja, zu Hause stellte sich heraus, dass die Kamera nicht defekt war, sondern der Chip erwies sich als nicht mehr brauchbar.

Als erstes besuchte ich das Gastland Neuseeland (F). Die Veranstaltung dort  war so wunderschön, traumhaft schön, fantasievoll-poetisch und vielseitig gestaltet. So viele Inputs, möchte ein paar wenige aufschreiben. Man stand in dem Saal, alles war dunkel, die Mitte des Saales musste frei gehalten werden, sah aus wie ein Fluss in der Nacht. Es brannten kleine Lichter. Oben drüber der Mond. Vollmond. und wir wurden quasi in viele verschiedene Welten Neuseelands geführt und mit vielen, auch hier recht surrealen Bildern, inspiriert. Jede Menge Leinwände, auf denen ähnlich eines drei D-Kinos viele Kurzfilme dargestellt wurden. Buchstaben, die aus der Tiefe des Flusses an die Oberfläche "fliegen", für mich hat sich das wie Fliegen angefühlt, bis plötzlich das Wasser, als etwas hineingeworfen wird, wie Glas zerbricht, und sich die fliegenden Buchstaben auflösen. Boa, ich finde diese so wunderschönen Bilder. Wasser, das wie Glas zerbricht, finde ich eine super Idee.

In recht kleinen Räumen, die zu kleinen Dreiecken gestaltet wurden, hangen viele, viele Bücher aus Neuseeland.






Zum Schluss der Veranstaltung, sie lief in einem dreißig Minutentakt, befand sich ein Mann auf einem Bett mitten auf dem Wasser und las aus einem Buch vor und er das Ende mit einer kurzen Geschichte eingeleitet hatte. 

Danach habe ich mir ein Buch gekauft, von Barbara EWING Die Seelenheilerin.



Naja, so richtig weiß ich nicht, ob das Buch etwas für mich ist, da es doch auch in die Richtung der Esoterik geht, ist aber als ein historischer Roman deklariert. Werde es einfach ausprobieren.

Als nächstes begab ich mich in das Forum Literatur 3.0. Es war dermaßen viel los, dass man quasi nur mit Trippelschritten vorwärts kam. Ein absolutes Gedränge, dass ich gezwungen war, mich hauptsächlich an den Verlagen aufzuhalten, die zu meinen Favoriten zählen. Piper, Rowohlt, dtv, aufbauverlag, LangenMüller ...Doch glücklicherweise habe ich auch neue Autoren entdeckt aus Verlagen, die mir nicht bekannt waren, wie z,B. der A1 Verlag. An den anderen Verlagen bin ich eher dann stehengeblieben, wenn mir Interessantes ins Auge schoss. Bei dem Gedränge war es eher mühsam, etwas zu entdecken.

Von Piper habe ich gekauft:



Interessiere mich immer für das Italienbild, das an das deutsche Volk herangetragen wird. Wenn es mir zu klischeehaft wird, was ich oft in der Reiseliteratur auch zu anderen Ländern erfahren habe, trage ich es mit Humor oder aber ich schlage es wieder zu, wenn es ganz zu heftig wird.

Von Rowohlt habe ich gekauft, s. o. das Buch von einer Neuseeländerin.


Vom dtv:




Das Buch gibt es in mehreren Auflagen. Einmal noch in der Miniausgabe und eine Jugendausgabe, s. u.:



Das Buch wurde verfilmt und startet Mitte Dezember in den deutschen Kinos. Bis dorthin möchte ich das Buch gelesen haben. Herr der Ringe hat mir super gut gefallen, aber das Buch hatte ich nicht gelesen. Überlege, ob ich es nachholen soll, aber dadurch, dass so viele Kämpfe stattgefunden hatten, wollte ich mir das Buch nicht antun.

Vom aufbauverlag:



Eine Autobiografie: Die beiden Bände gab es zehn Euro billiger als im Buchhandel. Ich musste zugreifen, aber nicht, weil sie billiger waren, sondern weil mir Mark Twain zum Zugreifen so nahe stand. Habe ja schon einiges von Mark Twain gelesen, und weiß noch immer nicht genug über sein eigenes Leben.

Von LangenMüller:




Von der Autorin habe ich alle Bücher gelesen. Der vorliegende Band ist wohl neu und autobiografisch geschrieben, wobei mir die anderen Bände auch biografische Züge aufwiesen. 


Und nun zu dem neuen Verlag A1:




Literatur aus Pakistan, ein für mich, was Literatur betrifft, absolutes Neuland. Zudem haben mich auch die Covers total angesprochen. Habe beide Bände von dem Autor gekauft, nachdem das kurze Porbelesen mir inhaltlich beides Mal zugesagt hat. Im nächsten der Folgeband:


Solche Bücher findet man nicht einfach in den Buchläden, sondern hauptsächlich auf Messen. 
Ich freue mich immer, neue Länder auch auf der Ebene der Literatur kennenzulernen. 

So, nun habe ich meine Schätze vorgestellt. Noch unerwähnt ist eine Lesung geblieben, von der ich auch berichten möchte. Leider kam ich ein wenig spät, so dass ich nur noch das Ende mitbekommen konnte aber dafür habe ich das ganze Interview mitverfolgen können. 

Gelesen hat Iris Hanika:




Mich hat das Interview richtig gepackt, auch war mir die Autorin total sympathisch. Kein bisschen hochnäsig oder arrogant. Nein, total natürlich und trotzdem interessant. Die Autorin wurde 2010 schon mit einem Buch ausgezeichnet- sie erhielt den EU Price. Mir ist sie bis heute noch unbekannt gewesen. Leider konnte ich kein Buch von ihr mitnehmen, da sie in einem anderen Forum (Forum.4.0)  ihre Lesung hielt, und nicht dort, wo ihre Bücher vom Verlag vorgestellt wurden, (3.0). Muss wohl an dem mir unbekannten Verlag vorbei gelaufen sein. Manchmal wird man auf ein Buch erst durch eine Lesung aufmerksam. Ich hatte nicht die Kraft, wieder zurück ins Forum 3.0 zu gehen. Ich werde es mir im Buchhandel kaufen. Und wenn ich es dann habe, assoziere ich damit automatisch meine Erlebnisse auf der Buchmesse 2012.

Das in Auszügen gelesene Buch lautet: 



Das Buch greift die gegenwärtige Frauenemanzipation auf, und speziell die Frauenprobleme in der Gesellschaft, und man sich fragt, ob es diese Frauenprobleme in der westlichen Welt tatsächlich noch gibt. Ja, die gibt es... . Es zeigt auf, wie diese von der Protagonistin bewältigt werden.. Ich meine mich zu erinnern, dass die Autorin einige Inspirationen aus Russland erwarb. Mir hat auch ihr Sprachstil gut gefallen.

 Das Buch als Romangenre gekennzeichnet, obwohl es lt. der Autorin nicht wirklich wie ein richtiger Roman zu lesen sei, aber der Verlag  Bedenken hatte, dass das Buch im Buchladen in die Rubrik Ratgeber landen würde, und an falsche Leserinnen geraten könnte.

So, das war mein Tag auf der Buchmesse. Ich ärgere mich noch immer über die verlorenen Bilder. Auch meine Handycamera hatte ich nicht dabei, weil ich so wenig Ballast wie nur möglich mit mir herumschleppen wollte. Nächstes Mal bin ich schlauer. 

Ich bin um kurz nach zehn Uhr aus dem Haus und war um ca. 16:00 Uhr wieder zu Hause.



2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich freue mich sehr, dass Ihnen meine Interpretation der Werke René Magrittes und der Figut "Quidam" vom Cirque du Soleil gefallen hat. Als mir ein Freund soeben den Link zu Ihrem Blog sendete, war ich wirklich erfreut, dass mein Kostüm seinen Zweck erfüllte. Als ich am Samstag beschloss diese Figur ins Leben zu erwecken wollte ich zeigen, dass ein Kostüm nicht pompös, groß und bunt sein muss um "anders" zu sein. Ich wollte zeigen, dass es keiner farbigen Haare, nicht einmal eines Gesichts bedarf um eine Stimmung auszustrahlen.

Hochachtungsvoll, an ordinary man (Der Kopflose)

Mirella Pagnozzi hat gesagt…

Das freut mich aber sehr <3.